Von Archibald Preuschat
Während andere Mobilfunkunternehmen in Festnetze investieren, verkauft Telefonica Deutschland einen Teil seines Glasfasernetzes an die Düsseldorfer Versatel.
Versatel erwirbt für einen ungenannten Preis 1.000 Kilometer Glasfasernetz in Hamburg. Telefonica hatte das Hamburger Netz im Jahr 2010 zusammen mit der Gesellschaft Hansenet von Telecom Italia erworben.
Für Versatel ist es eigenen Angaben zufolge eines der größten Erweiterungen in ihrer jüngeren Unternehmensgeschichte. Versatel verfügt bereits in Berlin über ein dichtes Glasfasernetz, das besonders hohe Datenmengen transportieren kann.
Gleichwohl wollen Telefonica Deutschland und Versatel bei Glasfaser auch weiterhin an einem Strang ziehen. Denn der Mobilfunkkonzern, der sich anschickt, hierzulande den Konkurrenten E-Plus zu übernehmen, sichert sich mit der Vereinbarung langfristig den Zugang zu Glasfaseranbindungen im Ausbaugebiet der Versatel.
"Der Ausbau der bestehenden Kooperation ermöglicht es Telefonica, langfristig und flexibel im gesamten Glasfasernetz der Versatel 3G- und LTE-Mobilfunkstationen mit Glasfaser anzubinden, sagte René Schuster, CEO von Telefonica Deutschland in einer Mitteilung. Telefonica Deutschland arbeitet bereits seit einiger Zeit mit Versatel zusammen und will sich selbst auf den Ausbau mobiler Netze konzentrieren.
Wettbewerber Vodafone hingegen blätterte erst vor kurzem 7,5 Milliarden Euro für Kabel Deutschland auf den Tisch, um sich im Festnetz zu verstärken.
Versatel hatte bereits im vergangen Jahr die KielNET übernommen und verfügt in den 33 größten deutschen Städten über eigene Infrastruktur. Der am Montag bekannt gemachte Kauf des Hamburger Glasfasernetzes von Telefonica Deutschland muss noch von den Kartellbehörden abgesegnet werden und soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.
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October 21, 2013 06:35 ET (10:35 GMT)
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