Von Julie Steinberg
Ein ehemaliger Händler der US-Investmentbank Goldman Sachs ist zu neun Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem muss Matthew Taylor, der 2007 ein 8,3 Milliarden US-Dollar schweres Termingeschäft hinter dem Rücken der Bank durchgeführt hatte, 118 Millionen Dollar an seinen Ex-Arbeitgeber zurückzahlen. Das entspricht exakt der Summe, die Goldman damals durch das nicht genehmigte und zunächst verschleierte Handelsgeschäft verloren hatte. Darüber hinaus muss Taylor nach seiner Haftentlassung 400 Sozialstunden ableisten.
Der zuständige New Yorker Richter William Pauley erklärte in seinem Urteilsspruch, der Fall stehe beispielhaft für alles, was an der Wall Street und bei der Regulierung falsch laufe. Mit diesen Worten verurteilte der Richter nicht nur die vorherrschende Kultur an Wall Street, sondern gab auch zu verstehen, dass er mit den Aufsehern, die die Bürger eigentlich vor derartigen Fehlentwicklungen im Finanzwesen schützen sollen, nicht zufrieden ist. So habe die zuständige Commodity Futures Trading Commission fünf Jahre gewartet, bis sie endlich rechtliche Schritte gegen Taylor eingeleitet habe, kritisierte Richter Pauley.
Der Richter sparte zudem nicht mit Kritik an Taylors ehemaligem Arbeitgeber selber. Goldman Sachs habe Taylor zwar entlassen, sei ansonsten aber offenkundig nicht weiter besorgt gewesen über dessen Fehlverhalten. Andernfalls hätte Goldman Sachs nicht stillschweigend zugesehen, wie Taylor bei der Konkurrenz - namentlich Morgan Stanley - anheuerte, und hätte die Behörden über das Fehlverhalten ihres Ex-Händlers informiert, monierte Pauley.
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December 07, 2013 05:29 ET (10:29 GMT)
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