
Unerwartet schwache Konjunkturdaten aus China haben die Ölpreise am Donnerstag gebremst. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März 108,18 US-Dollar. Das waren neun Cent weniger als am Mittwoch. Am Vortag hatte der Brent-Preis den höchsten Stand seit Anfang des Monats erreicht. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI fiel um zwei Cent auf 96,61 Dollar.
Ein überraschend starker Rückgang der Stimmung chinesischer Einkaufsmanager in der Industrie habe die Ölpreise belastet, sagte ein Rohstoffexperte der japanischen Bank Nomura. Der Markt fürchte, dass die Stimmungsdaten einen Rückgang der Nachfrage nach Rohöl in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zur Folge haben. Der Einkaufsmanagerindex der britischen Großbank HSBC war im Januar auf ein Sechs-Monatstief gefallen.
Überraschend gute Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten die Ölpreise hingegen nicht nennenswert bewegen. Hier war die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie zu Beginn des Jahres stärker gestiegen als erwartet. Im weiteren Handelsverlauf dürfte sich das Interesse der Anleger auf neuste Daten zu den US-Ölreserven richten. Am Nachmittag wird die US-Regierung ihre wöchentlichen Lagerdaten veröffentlichen. Experten rechnen mit einem Rückgang der Rohölreserve um 500 000 Barrel.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt hingegen weiter zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 105,62 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/bgf
AXC0130 2014-01-23/12:43