Sicherlich nicht berauschend, was Deutschlands bekanntester Küchenhersteller Alno in den letzten Jahren abgeliefert hat. Zu Recht haben wir den Titel im August 2013 aus unserem Nebenwertedepot genommen, nachdem der zuvor schon mehrfach angekündigte Turn-around ausblieb. Nun soll erneut eine Übernahme den Umschwung bringen. Das Management verbreitet Optimismus für 2014 - diesmal glaubhaft?
Kurz zur Auffrischung: Alno ist einer der führenden Küchenhersteller in Deutschland und bedient von seinen vier deutschen Standorten aus den deutschen und internationalen Markt mit einem Küchenvollsortiment. Das Unternehmen deckt das komplette Spektrum von Low-Budget-Küchen (ab 1.000 Euro) bis hin zu Luxus-Installationen fast in den sechsstelligen Euro-Bereich ab. 78 % der Befragten kennen laut einer Studie die Marke Alno, weit vor den nächstplatzierten Küchenspezialisten. 60 % seiner Erlöse erzielt Alno noch in Deutschland, der Auslandsanteil erhöhte sich mit der jüngsten Übernahme von 30 auf 40 %.
In den vergangenen Jahren lief einiges schief: 2012 machte Alno eine Preiserhöhung durch die gesamte Palette, die man alsbald bereute. Ein massiver Umsatz- und damit Marktanteilsrückgang war die Konsequenz. Alno blieb jedoch hart und nahm die Preiserhöhungen nicht zurück. "Da mussten wir einfach durch", beschreibt uns CEO Max Müller diese schwierige Phase. Der Lohn: Im vergangenen Quartal hat Alno zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder Marktanteile hinzugewonnen - Praktiker hingegen zahlte mit seinem unsäglichen "20 % auf alles"-Slogan am Ende mit 100 %: seiner Pleite. Vor einem Jahr stand allerdings auch Alno kurz vor der Insolvenz. Banken, Zulieferer und Aktionäre waren zu Einschnitten bereit, nur deshalb ist das Unternehmen heute noch unterwegs. Alno sammelte in der Folge via sogenannter Mittelstandsanleihe (WKN A1R1BR) 45 Mio. Euro ein und verzinst dieses Vertrauen mit 8,5 %. Die Eigenkapitalquote ist aber weiterhin negativ.
Ein erster Hoffnungsschimmer, dass Alno nach Jahren der Fehlentwicklung seine operativen Hausaufgaben endlich angegangen ist, waren die letzten Geschäftszahlen zu den ersten drei Quartalen 2013. Der Umsatz ging zwar abermals um 13 % auf 294 Mio. Euro zurück, das EBIT drehte aber ins Plus auf 3,2 Mio. ...
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