In die Ermittlungen über die mögliche Manipulation von Devisenkursen hat sich Kreisen zufolge die mächtige US-Börsenaufsicht SEC eingeschaltet. Die Behörde untersuche, ob Händler großer Banken durch Devisenkurs-Manipulationen die Preise für Optionen und bestimmte börsengehandelte Index-Fonds (sogenannte Exchange-traded Funds, ETFs) beeinflusst haben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Sprecher der Behörde wollte die Informationen nicht kommentieren.
Die SEC würde sich in einen Reigen von Behörden weltweit
einreihen, die derzeit untersuchen, ob die Kurse an dem mit einem
Volumen von rund fünf Billionen Dollar weltweit größten Finanzmarkt
manipuliert wurden. Da das Geschäft kaum reguliert ist, gestalten
sich die Untersuchungen schwierig. Im Visier sind dabei die größten
Banken der Welt - darunter auch die Deutsche Bank
Das größte deutsche Bankhaus prüft derzeit, inwieweit ihre
Händler Devisenkurse beeinflusst haben. Kreisen zufolge hat sie
bereits drei Mitarbeiter fristlos gekündigt. Auch bei anderen
Großbanken wie der britischen Barclays,
Behörden ermitteln seit vergangenem Jahr bei mindestens einem Dutzend Banken, ob es am Devisenmarkt ähnlich wie bei den Referenzzinssätzen Euribor/Libor zu Manipulationen gekommen ist. Der oberste Bankenwächter der deutschen Finanzaufsicht Bafin, Raimund Röseler, sieht im Devisenskandal große Sprengkraft. "Libor war schon groß, aber das Devisen-Thema hat sicherlich das Potenzial für einen Skandal", hatte er Anfang Februar in einem Interview mit dem "Handelsblatt" gesagt.
Im Libor-Skandal um manipulierte Referenzzinssätze haben Behörden weltweit Banken bislang zu Zahlungen von rund 6 Milliarden US-Dollar verdonnert. Die Deutsche Bank etwa bekam von der EU eine Strafe von 725 Millionen Euro aufgebrummt und wartet noch auf eine Einigung in den USA und Großbritannien. Nach Bloomberg-Informationen versucht die UBS wie schon beim Libor-Skandal dabei, ihre eigene Strafe über eine Kronzeugenregelung möglichst gering zu halten./zb/stk/fbr
ISIN DE0005140008 CH0024899483 GB0031348658 US38141G1040
AXC0159 2014-03-10/14:21