Schlechte Nachrichten aus Asien überschatten die Stimmung an der Wall Street am Montag und unterbrechen die Rekordjagd der US-Aktien. Die chinesischen Exporte sind im Februar überraschend eingebrochen, das Land hat ein hohes Handelsdefizit verbucht. Das schürt neue Zweifel an der Stärke der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 16.487 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,2 Prozent nach. In der vergangenen Woche war der S&P-500 von einem Allzeithoch zum anderen geeilt. Nachdem der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag einen unerwartet deutlichen Beschäftigungsaufbau gezeigt hatte, beendete der Index die Woche mit einem Rekordschlussstand. Der Nasdaq-Composite sinkt um 0,2 Prozent.
Kent Engelke, Chef-Konjunkturstratege bei Capitol Securities Management, hält den Einfluss der chinesischen Handelsbilanzdaten auf die US-Märkte für gering. Die Daten hielten als "Ausrede" für vereinzelte Gewinnmitnahmen her, mit deutlichen Kursverlusten sei aber nicht zu rechnen, sagt er.
Dass unter den Anlegern keine Panik herrscht, lässt sich auch daran ablesen, dass sichere Häfen wie Staatsanleihen oder Gold eher gemieden werden. Am Anleihemarkt zeigen sich die Kurse leicht im Plus; die Rendite zehnjähriger Treasurys fällt um einen Basispunkt auf 2,78 Prozent. Die Feinunze Gold notiert mit 1.342 Dollar minimal fester als am Freitagabend.
Angst vor einer geringeren Nachfrage als Folge einer schwächeren chinesischen Wirtschaft drückt hingegen den Ölpreis. Das Barrel WTI ermäßigt sich auf 101,25 Dollar von 102,58 Dollar am Freitag.
Am Devisenmarkt tendiert der Euro nach zwischenzeitlicher Stärke nun kaum verändert bei 1,3860 Dollar. Die Gemeinschaftswährung profitierte zunächst noch etwas davon, dass die Europäische Zentralbank in der vergangenen Woche keine neuerliche geldpolitische Lockerung beschlossen hat.
An der Börse drücken Sicherheitsbedenken den Kurs der Boeing-Aktie. Zum einen beunruhigt die Nachricht, dass Risse in den Tragflächen neuer Maschinen des Typs 787 gefunden wurden, die Anleger. Zum anderen lastet das bislang ungeklärte Schicksal einer Boeing 777 der Malaysia Airlines, die am Wochenende vor der vietnamesischen Küste verschwunden ist, auf der Aktie, die sich um 2,7 Prozent verbilligt.
Ein kleines Plus von 0,4 Prozent zeigen die Aktien von Bed Bath & Beyond. Der Betreiber von Einrichtungshäusern hat einen eher enttäuschenden Zwischenbericht zum vierten Quartal vorgelegt. Die Analysten von Credit Suisse finden die Zahlen dagegen gar nicht so schlecht, vor allem vor dem Hintergrund des harten Winters in den USA. Im Vergleich zu den Wettbewerbern habe Bed Bath & Beyond sogar relativ gut abgeschnitten.
Daneben steht der Zusammenschluss zweier Bananen-Unternehmen im Blickpunkt der Anleger. Chiquita Brands International und die irische Fyffes wollen zum weltweit größten Anbieter der gelben Früchte werden. Für Chiquita geht es 12 Prozent aufwärts.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.388,31 -0,39 -64,41 S&P-500 1.874,02 -0,21 -4,02 Nasdaq-Comp. 4.329,40 -0,16 -6,82 Nasdaq-100 3.703,22 -0,01 -0,19 DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.55 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3866 -0,19% 1,3892 1,3870 EUR/JPY 143,2180 -0,02% 143,2496 143,3359 EUR/CHF 1,2190 0,12% 1,2176 1,2187 USD/JPY 103,2920 0,16% 103,1220 103,3300 GBP/USD 1,6626 -0,54% 1,6716 1,6726 ===
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March 10, 2014 11:39 ET (15:39 GMT)
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