Die BASF-Tochter
Für den Zeitraum von 2014 bis 2018 plant das Kasseler
Unternehmen nun Investitionen in Höhe von vier Milliarden Euro.
Neben Norwegen und Russland setzt Wintershall dabei aber auch auf
Argentinien, Nordafrika und zunehmend den Nahen Osten. So werde die
BASF-Tochter zukünftig gemeinsam mit BP
Die momentane Krim-Krise wirkt sich dem Wintershall-Chef zufolge nicht auf den geplanten Anteilstausch mit dem russischen Gazprom-Konzern aus. "Alle Genehmigungen liegen vor, es geht jetzt nur noch um die operative Umsetzung", sagte Seele. BASF und Gazprom hatten bereits vor längerem einen Anteilstausch beschlossen. Dabei trennt sich Wintershall von seinem Anteil am Gashandels- und Gasspeichergeschäft. Im Gegenzug erhält die BASF-Tochter Anteile an sibirische Gasfeldern. Der Tausch soll Mitte 2014 vollzogen werden. Zudem habe Wintershall keine Pläne, den 50-Prozent Anteil an Gascade zu veräußern, sagte Seele. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Gazprom betreibt ein 2300 Kilometer langes Gas-Fernleitungsnetz in Deutschland.
Dennoch bereiten Seele die derzeitigen Entwicklungen in der Ukraine und die angespannten Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union Sorge. Die schon über mehrere Dekaden bestehende politische und wirtschaftliche Partnerschaft zwischen Ost und West habe für alle Wohlstand gebracht, sagte er. Mit wirtschaftlichen Sanktionen sei daher niemandem geholfen. "Sie träfen nicht nur Russland, sondern wirtschaftlich auch Deutschland und Europa", fügte er hinzu. Die Ukraine sei russisch geprägt, zugleich europäisch. Beides gehöre zu ihrer Identität. Daher forderte Seele die Beteiligten auf, Gespräche zu führen und den Konflikt friedlich zu lösen.
Ungeachtet der weltweiten Unsicherheiten will Wintershall seine Produktion ausbauen. 2015 soll die Öl- und Gasförderung auf mehr als 160 Millionen Barrel Öläquivalent (BOE) steigen. Im vergangenen Jahr verharrte die Erdöl- und Erdgasproduktion bei 132 Millionen Barrel Öläquivalenten auf dem Niveau des Vorjahres.
Im laufenden Jahr peilt Wintershall für das Betriebsergebnis vor Sonderposten einen leichten Anstieg an. Beim Umsatz geht das Unternehmen wegen des geplanten Verkaufs an Gazprom von einem deutlichen Rückgang aus. Bereits bei der Vorlage von Jahreszahlen hatte BASF-Chef Kurt Bock angekündigt, die Öl- und Gassparte wieder mit Zukäufen zu stärken. "Wir werden weiterhin Ausschau halten nach attraktiven Übernahmezielen, die das Portfolio sinnvoll ergänzen." Seele wollte sich genauso wenig wie Bock zuvor zu einem möglichen Interesse von Wintershall an der RWE-Tochter Dea äußern.
Im vergangenen Jahr war der Umsatz der BASF-Tochter um 16 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro geklettert. Dazu beigetragen hatte vor allem der Zukauf von Förderanlagen in Norwegen von Statoil. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 2,5 Milliarden Euro, nach 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr./mne/stb
ISIN GB0007980591 DE000BASF111
AXC0172 2014-03-13/14:43