Die "Süddeutsche Zeitung" zum Verhältnis Deutschland-Russland:
"Die Schwankungsbereitschaft der Deutschen hat aber auch mit ihrer eigenen Außenpolitik zu tun. Es ist bezeichnend, dass gerade der Kosovo-Konflikt nun als Quell allen Übels herhalten soll. Viele Deutsche haben diesen Krieg noch immer stärker als rechtliche Grenzüberschreitung im Gedächtnis denn als politische Ultima Ratio in einem Konflikt, in dem das Völkerrecht als Ordnungsinstanz eben gerade nicht ausreichte, um einen brutalen Völkerrechtsbruch zu verhindern. Mithin ist es auch die Unsicherheit vor der eigenen jüngsten Geschichte, die hierzulande den Boden für abwegige Vergleiche bereitet. Das Deutschland, in dem gerade vom Bundespräsidenten abwärts ein stärkeres außenpolitisches Engagement diskutiert wird, ist noch nicht einmal mit der Verantwortung, die es bereits übernommen hat, im Reinen."/yyzz/DP/she
AXC0010 2014-03-18/05:35