Dem Automobilzulieferer Schaeffler haben im vergangenen Jahr ein schwaches Industriegeschäft, hohe Währungseffekte und vor allem eine millionenschwere Rückstellung für ein Kartellverfahren zu schaffen gemacht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern schrumpfte deshalb um rund ein Drittel auf 982 Millionen Euro. Für das laufende Jahr hat sich das Unternehmen aus Herzogenaurach jedoch ehrgeizige Ziele gesteckt.
Insgesamt setzte der Wälzlagerhersteller 11,2 Milliarden Euro um und damit rund 0,7 Prozent mehr als 2012. Bereinigt um Währungseffekte wäre der Umsatz um 2,9 Prozent gestiegen. Dabei entwickelten sich die beiden Sparten Automotive und Industrie sehr unterschiedlich.
Die Erlöse des Geschäftsfeldes Automotive kletterten um 6,6 Prozent auf 8,165 Milliarden Euro, währungsbereinigt sogar um 8,6 Prozent. Im zweiten Geschäftsfeld, das mehr als ein Viertel des Gesamtumsatzes ausmacht, ging der Umsatz um mehr als zehn Prozent auf 3,04 Milliarden Euro zurück.
"Während das Automotive-Geschäft erneut deutlich stärker als der Markt gewachsen ist, lagen die Umsätze der Sparte Industrie marktbereinigt unter dem Niveau des Vorjahres", sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld.
Bei Schaeffler kamen im vergangenen Jahr gleich mehrere Sondereffekte zum Tragen. Neben einmaligen Aufwendungen für Personalstrukturmaßnahmen von 48 Millionen Euro belastete vor allem eine Rückstellung von 380 Millionen Euro für eine drohende Kartellstrafe. Bereinigt um diese Effekte blieb das operative Ergebnis mit 1,41 Milliarden Euro etwa auf Vorjahresniveau. Die bereinigte EBIT-Marge lag mit 12,6 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres. Unterm Strich blieben 865 Millionen Euro übrig, nach 870 Millionen im Vorjahr.
Das hatte sich schon im dritten Quartal abgezeichnet. Damals hatte der Zulieferer ein operatives Umsatzwachstum von rund ein bis zwei Prozent erwartet, inklusive Währungseffekte sollte der Umsatz auf Vorjahresniveau verharren. Ergebnisseitig sollte die EBIT-Marge bereinigt um Einmaleffekte bei rund 13 Prozent liegen.
Für das laufende Jahr gibt sich das Unternehmen optimistisch. Der Umsatz soll bereinigt um negative Währungseffekte zwischen fünf und sieben Prozent wachsen. Der Umsatz der Sparte Automotive soll dabei deutlich stärker wachsen als die weltweite Produktionssteigerung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen.
Auch auf die Sparte Industrie blickt Schaeffler wieder etwas optimistischer. Im vierten Quartal hätten die Auftragseingänge wieder angezogen, was auf ein moderates Wachstum im laufenden Jahr hindeute, hieß es. Insgesamt dürfte die operative Ergebnis-Marge deshalb bei 12 bis 13 Prozent liegen.
Schaeffler produziert mit seinen Marken INA, FAG und LUK nicht nur Kugellager und Getriebe für die Autoindustrie, sondern quasi für alles, was sich bewegt. Zu den wichtigen Abnehmerbranchen gehören auch der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Luft- und Raumfahrt.
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March 20, 2014 04:00 ET (08:00 GMT)
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