Die Dr. Hönle AG zählt zu den typischen "Hidden Champions", für die Deutschland so gerühmt wird. Der Mittelständler ist mit rd. 500 Mitarbeitern und 60 % Exportanteil einer der führenden Spezialisten in seiner Nische der UV-Technologien, die er mit 50 Standorten in über 20 Ländern praktisch global besetzt. Die Aktie der Münchener hat zwar jüngst an ihrem Allzeithoch gekratzt, ist aber längst noch nicht ausgereizt, wenn sich die Weltkonjunktur wie erwartet erholt.
Dr. Hönle hat sich auf UV-Technologien für industrielle Anwendungen spezialisiert. Zum Einsatz kommen die Lösungen insbesondere bei der Trocknung von Farben und Klebstoffen, wo sie Vorteile in punkto Geschwindigkeit sowie Gesundheits- und Umweltverträglichkeit aufweisen. Die Anwendungsbereiche sind weit gefächert und reichen von der Druck- und Automobilindustrie über Elektronik und Photovoltaik bis hin zu Konsumgütern und Lebensmitteln. Etwa die Hälfte des Umsatzes macht Dr. Hönle im Kerngeschäft mit UV-Geräten und -Anlagen. Der Rest entfällt zu etwa gleichen Teilen auf die Segmente "Klebstoffe" sowie "Glas und Strahler", die Dr. Hönle in den letzten Jahren durch eine konsequente Akquisitionspolitik zu tragenden Säulen ausgebaut hat.
Überhaupt haben die Akquisitionen maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der Umsatz der Gruppe seit der Jahrtausendwende mehr als verfünffacht hat. Allein in den letzten beiden Jahren hat das Management gut 25 Mio. Euro oder 50 % neues Geschäftsvolumen hinzugekauft. Das will natürlich erst einmal verdaut werden, bis entsprechende Synergien gehoben werden können. Zuletzt etwa schwächelte konjunkturell bedingt die 2012 übernommene Raesch-Gruppe, die Quarzglasrohre beispielsweise als Lampenkörper für UV-Strahler herstellt. Das schlug auch auf das Konzern-EBIT durch, das im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7,3 % auf 7,7 Mio. Euro nachgab. Umsatzseitig hingegen sorgte die Anfang 2013 übernommene Grafix GmbH, die sich auf Trocknungsverfahren für die Druckindustrie spezialisiert hat, immerhin für einen Zuwachs auf Konzernebene von 7,2 % auf 77,3 Mio. Euro. Dadurch konnte eine ansonsten rückläufige Erlösentwicklung der Gruppe kompensiert werden.
Dieser Konsolidierungseffekt hielt auch noch im ersten Quartal 2013/14 an, wo rd. die Hälfte des stattlichen Umsatzwachstums von 22,4 % auf die erstmalige Einbeziehung von Grafix entfiel. Daneben zeichnet sich nun aber auch eine operative Wende ab, denn organisch stiegen die Erlöse ebenfalls um über 10 % an. Dazu trug neben dem Anlagengeschäft insbesondere auch die Klebstoffsparte bei, die getrieben vom Smartphone-Boom schon seit mehreren Jahren zweistellig wächst und im ersten Quartal ...
Den vollständigen Artikel lesen ...