Christoph Vilanek, Chef des Telekomdienstleisters Freenet, rechnet mit einem Einbruch des Wettbewerbs auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt, wenn O2 und E-Plus ohne strenge Auflagen fusionieren dürfen. "Der Wettbewerb hierzulande hat hauptsächlich von E-Plus und O2 gelebt. Viele der echten Innovationen gingen von diesen beiden kleineren Angreifern aus, etwa die Einführung von Billigmarken wie Simyo", sagte Vilanek dem manager magazin online. "Ohne klare Vorgaben für die Übernahme wird der Wettbewerb stark abnehmen", befürchtet Vilanek.
O2-Eigner Telefónica steht vor der Übernahme von E-Plus und würde damit zum dritten großen Mobilfunkanbieter auf dem deutschen Markt neben der Deutschen Telekom und Vodafone aufrücken. Die Entscheidung der EU-Kommission über die 8,6 Milliarden Euro schwere Übernahme steht noch aus. Die Kommission hatte die Frist dafür vor Kurzem um zwei Wochen nach hinten verschoben auf den 28. Mai.
Der Freenet-Chef warnte weiterhin, dass der angepeilte Zusammenschluss in einer "abspracheartigen Zusammenarbeit zwischen nur noch drei großen Spielern am deutschen Markt" münden dürfte. "Da kann schnell eine Art nicht abgestimmtes Stillhalteabkommen entstehen", sagte Vilanek weiter. Dies werde nicht nur die Preise für Verbraucher in die Höhe treiben. Auch die Innovationskraft der Branche werde gefährdet.
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April 15, 2014 12:54 ET (16:54 GMT)
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