Nach den Rekordständen bei Dow Jones, S&P 500 und EuroSTOXX 50 nähert sich nun auch der DAX seinem Allzeithoch aus dem Januar an. Zeitweise lag das deutsche Börsenbarometer bei 9.783 Punkten. Damit fehlten nur elf Zähler bis zum Rekord. Die Aussicht auf eine Ausweitung der ultra-lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank auf der nächsten Sitzung des EZB-Rates im Juni hat für zusätzliche Kaufanreize gesorgt. So hatte Ewald Nowotny, Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB), gestern nach Angaben der Nachrichtenagentur APA gesagt, dass eine Zinssenkung allein wahrscheinlich zu wenig sei, um die niedrige Inflation im Euro-Raum zu bekämpfen. Deshalb halte er ein Maßnahmenpaket für sinnvoll. Der ZEW-Konjunkturindex fiel schlechter aus als von Analysten erwartet. Das Barometer für Deutschland ging von +43,2 auf +33,1 Punkte zurück. Die Kennzahl für den Euro-Raum sank von +61,2 auf +55,2 Punkte. Ausgebremst wird die Kauflaune am Aktienmarkt derzeit vor allem durch die schwelende Ukraine-Krise, die das Marktgeschehen weiterhin überschattet. Unterdessen haben die Einzelhändler in den USA ihren Umsatz im April zum Vormonat nur um 0,1 Prozent steigern können. Analysten hatten jedoch mit einem Zuwachs von 0,4 bis 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im März noch revidierte 1,5 Prozent waren. Der DAX notierte am frühen Nachmittag bei 9.768 Punkten mit 66 Zählern bzw. 0,7 Prozent im Plus. Der Euwax-Sentiment-Index lag heute zeitweise bei minus fünfzig Punkten. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte in dieser Phase also antizyklisch mit Hebelprodukten auf fallende Kurse des DAX. Offenbar trauten sie dem deutschen Börsenbarometer nicht zu, seinen Rekordstand vom 21. Januar im ersten Anlauf überwinden zu können.
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