Pharma-Fusionen sind am Dienstag das zentrale Thema nicht nur an den europäischen Börsen, sondern auch an der Wall Street. So greift die kanadische Valeant gemeinsam mit dem Hedgefonds Pershing Square Capital von Bill Ackman nach dem Botox-Hersteller Allergan, während Pfizer laut einem Medienbericht Interesse an der britisch-schwedischen AstraZeneca hat.
Für eine Allergan-Aktie bieten die potenziellen Käufer 48,30 US-Dollar in bar sowie 0,83 Valeant-Aktien. Basierend auf dem Schlusskurs der Valeant-Aktien vom Montag würde sich die Offerte auf 152,89 Dollar je Aktie bzw knapp 46 Milliarden Dollar insgesamt belaufen. Allergan-Anleger spekulieren aber offenbar auf einen Bieterwettstreit. Sie treiben die Allergan-Aktie vorbörslich um 20 Prozent auf 170,50 Dollar nach oben. Und auch bei den Valeant-Aktionären scheint die Offerte Sorgenfalten zu glätten: Der Kurs von Valeant wird um 9 Prozent höher mit 138 Dollar indiziert.
Eher verhalten reagiert die Pfizer-Aktie. Sie zeigt sich kaum verändert. Laut Sunday Times will der US-Konzern bis zu 60 Milliarden Pfund Sterling für AstraZeneca zahlen.
Am breiten Markt dürfte unterdessen eher eine Verschnaufpause angesagt sein, nachdem die Kurse während der vorigen fünf Handelstage stetig zugelegt hatten. Die Futures auf die großen US-Indizes tendieren vorbörslich knapp behauptet. An wichtigen Konjunkturdaten werden eine halbe Stunde nach der Startglocke nur die Verkäufe bestehender Häuser veröffentlicht.
Dafür muss der Markt eine Fülle von Unternehmensbilanzen verarbeiten. Unter anderem haben McDonald's, Travelers und United Technologies Quartalsausweise vorgelegt. Bei der Schnellrestaurantkette McDonald's ging der Gewinn im ersten Quartal überraschend deutlich zurück. Höhere Kosten und Steuern fraßen ein bescheidenes Umsatzplus auf. Gleichwohl legt die Aktie vorbörslich leicht zu.
Der Kurs von United Technologies zeigt sich gut behauptet, obwohl die Zahlen in einer ersten Einschätzung als positiv bezeichnet wurden. Die Travelers-Aktie legt um 1 Prozent zu, nachdem der Versicherer die Erwartungen des Marktes übertroffen hat.
Ein positiver Analystenkommentar dürfte die Facebook-Aktie stützen. Credit Suisse hat die Titel auf Outperform von Neutral hochgestuft.
Die Kurse der US-Anleihen zeigen sich wenig verändert. Zehnjährige Treasurys rentieren mit 2,72 Prozent. Wegen der bevorstehenden Auktionen halten sich Anleger zurück. In dieser Woche wird das US-Finanzministerium neue Anleihen im Gesamtvolumen von 96 Milliarden Dollar verkaufen. Den Anfang macht am Dienstag eine Auktion zweijähriger Notes im Volumen von 32 Milliarden Dollar.
Am Devisenmarkt legt der Euro zum Dollar leicht zu. Die Gemeinschaftswährung kostet rund 1,3820 Dollar. Viel Luft nach oben hat der Euro nach Meinung von Beobachtern nicht. "Die Oberseite im Währungspaar Euro/Dollar ist endgültig gedeckelt, nachdem der Markt die verbalen Interventionen der EZB endlich ernst zu nehmen scheint", heißt es von der Commerzbank.
Der Ölpreis kommt etwas zurück. Das Barrel der US-Referenzsorte WTI ermäßigt sich auf 103,40 von 104,37 Dollar am Montagabend. Der Goldpreis tritt mit 1.290 Dollar je Feinunze auf der Stelle.
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.38 Uhr Mo, 19.15 Uhr EUR/USD 1,3819 0,15% 1,3799 1,3791 EUR/JPY 141,6831 0,20% 141,4017 141,4641 EUR/CHF 1,2213 0,04% 1,2208 1,2206 USD/JPY 102,5350 0,05% 102,4800 102,5770 GBP/USD 1,6832 0,15% 1,6808 1,6795
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April 22, 2014 08:48 ET (12:48 GMT)
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