(Neu: Weitere Aussagen des Managements, Details)
BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der Arzneimittelhersteller Stada
Trotz der Turbulenzen in Osteuropa wollen die Hessen wegen günstiger Produktionsbedingungen und der hohen Wachstumsdynamik an der starken Ausrichtung auf die Region festhalten. Im ersten Quartal sei der Umsatz in Zentraleuropa wie auch in Asien deutlich gestiegen, sagte Retzlaff. Auf dem Heimatmarkt Deutschland stagnierten die Erlöse dagegen auch wegen des Preisdrucks bei Generika auf Vorjahresniveau.
Nach Deutschland ist Russland der zweitgrößte Markt für den Konzern aus dem hessischen Bad Vilbel. Stada wachse in Russland weiter stärker als der Markt. "Und wir hoffen, dass sich das Geschäft im Jahresverlauf weiter erholen wird", sagte der Stada-Chef. Die Ukraine selbst spielt dagegen kaum eine Rolle. Insgesamt steuert Osteuropa gut ein Viertel zum Konzernumsatz bei. Dort wuchs das Geschäft um 12 Prozent - in Euro verbuchte Stada wegen der Rubel-Schwäche jedoch einen Umsatzrückgang um vier Prozent auf 130 Millionen Euro. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres habe der Rubel um rund 17 Prozent abgewertet, machte Finanzchef Helmut Kraft in einer Telefonkonferenz die Dimension deutlich.
Am Aktienmarkt machte sich Erleichterung breit, nachdem Börsianer mit einem verhaltenen Jahresauftakt gerechnet hatten. Stada-Titel stiegen im Tagesverlauf mit einem Plus von gut vier Prozent auf den höchsten Stand seit Ende März. Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff sprach von einem überraschend starken Jahresauftakt. Die Jahresziele hält er nun für konservativ.
Die Anfang März gesenkte Prognose für 2014 bekräftigte Konzernchef Retzlaff: Stada erwartet ein "leichtes Wachstum" bei Umsatz, bereinigtem Ebitda und bereinigtem Konzerngewinn. Wegen der Krise in der Ukraine und der Rubel-Schwäche wagt der Manager aber keinen mittelfristigen Ausblick.
Im ersten Quartal legte der Gewinn bereinigt um Sondereffekte um 43 Prozent auf 52,6 Millionen Euro zu. Der Konzernumsatz stieg um 7 Prozent auf 507,4 Millionen Euro. Erwartungsgemäß war das Kerngeschäft mit Generika etwas schwächer: Der Umsatz mit den Nachahmermitteln sank um ein Prozent auf knapp 300 Millionen Euro. Deutschlands drittgrößter Hersteller von Generika erwartet in diesem Jahr für Nachahmermittel nur einen schmalen Zuwachs beim Umsatz und bereinigten operativen Gewinn (Ebitda).
Retzlaff will daher mit Zukäufen das lukrative Markengeschäft stärken sowie die Expansion in die Schwellenländern vorantreiben, um so die Abhängigkeit von Generika weiter zu senken. Denn gerade in Deutschland ist das Geschäft mit den Billigkopien stark von Rabatten geprägt. Im ersten Quartal trugen die Nachahmerpillen noch gut 59 Prozent (VJ: 64) zum Konzernumsatz bei.
Für die Markenprodukte, die Stada durch den Kauf des britischen Herstellers Thornton & Ross verstärkt hat, soll es in diesem Jahr unverändert gut laufen: Umsatz und bereinigtes Ebitda dürften deutlich zulegen. Im ersten Quartal stiegen die Erlöse bereits um gut ein Fünftel. 2013 sorgten Produkte wie die Sonnencreme Ladival, die Sportsalbe Mobilat oder auch Grippostad für die Hälfte des bereinigten operativen Gewinns und für deutlich mehr als ein Drittel des Konzernumsatzes./ep/mmb/kja
ISIN DE0007251803
AXC0202 2014-05-08/13:26