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Ifo-Geschäftsklimaindex steigt unerwartet trotz Krise in der Ukraine

von Jochen Steffens

Heute wurde der Ifo-Geschäftsklima-Index veröffentlicht, und man höre und staune: Trotz der Lage in der Ukraine stieg der Index weiter an, und zwar von zuvor 110,7 auf jetzt 111,2 Punkte. Analysten waren von einem leicht sinkenden Wert von 110,5 Punkten ausgegangen.

Beachtlich ist, dass sich insbesondere die Erwartung für die kommenden sechs Monate mit 107,3 Punkten deutlich verbessert hat - nach 106,4 Punkten zuvor. Hier hatten Analysten sogar einen deutlicheren Rückgang auf 105,8 Punkte erwartet.

Der Ifo-Index ist eine Umfrage unter 7.000 Unternehmen. Das belegt, dass selbst die deutschen Unternehmen die Krise in der Ukraine kaum noch beeindruckt. Ein schönes Beispiel für den Gewöhnungseffekt, von dem ich hier geschrieben hatte.

Dieser Gewöhnungseffekt greift natürlich nur, solange nicht neue Nachrichten über die Ticker kommen, welche die Gefahr eine Eskalation in sich bergen. Doch genau das geschah heute: Die Lage in der Ukraine und die Rhetorik zwischen Russland und den USA verschärfen sich zusehends. Heute lief über die Ticker, dass Russland wohl ein Manöver an der Grenze zur Ukraine gestartet hat, als Reaktion auf eine Offensive der ukrainischen Armee gegen prorussische Rebellen. Und das wiederum belastete die Kurse. Die anfänglichen Gewinne des DAX wurden komplett wieder abverkauft, der DAX lief ins Minus.

Abseits der hysterischen Emotionen

Sie als Anleger sollten sich nach wie vor nicht von den Sorgen und Ängsten des Marktes anstecken lassen. Sie wissen, die Börse hat eine extrem hohe hysterische Komponente und reagiert grundsätzlich erst einmal "über". Ich weiß, das ist wesentlich leichter geschrieben, als tatsächlich getan. Wenn die Medien uns mit Schreckens- und Horrornachrichten konfrontieren, kann sich davon kaum jemand distanzieren. Umso wichtiger ist es, in solchen Moment nicht den eigenen Stimmungen und Überzeugungen zu folgen, sondern stur und emotionslos den Wahrscheinlichkeiten.

Das heißt nicht, dass man nicht auf solche Ereignisse reagieren soll. Es bedeutet lediglich, dass man "angemessen" reagieren muss. Niemand kann vorhersehen, was in der Ukraine noch alles geschehen wird. Vorsicht ist auf jeden Fall angebracht. Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen Vorsicht und Panik. Also, egal was auch passiert, agieren Sie besonnen. Noch befindet sich der DAX in seiner Seitwärtsbewegung. Und innerhalb dieser Range sind volatile Kursreaktionen auf solche Nachrichten zunächst normal.

Aber wie reagiert man als mittel- bis langfristiger Anleger, wenn die Lage tatsächlich eskalieren sollte?

Genauso, wie man in einer Panik nur schrittweise einsteigt, da man niemals weiß, wie tief die Kurse noch fallen, muss man, wenn externe Nachrichten den Markt nachhaltiger belasten, schrittweise aussteigen. Sie wissen schließlich auch nie, wann der Markt diese Ereignisse eingepreist hat. Bisher ging es eigentlich immer vergleichsweise schnell. Aber Das heißt nicht, dass dies auch so bleibt.

Daher sollten Sie bei weiter fallenden Kursen schrittweise diejenigen Positionen reduzieren, die sehr zyklisch sind und Positionen im Depot belassen, die eine gewisse Stärke zum Markt zeigen.

Wenn der Markt dann doch noch irgendwann in Panik verfallen sollte,- denken Sie daran: Panik-Kurse sind Kaufkurse. Falls Sie zuvor schrittweise ausgestiegen sind, können Sie in einer Panik schrittweise einsteigen, am besten mit Abstauberlimits. Und dabei sollten Sie die Aktien bevorzugen, die zuvor am stärksten gefallen sind - sofern der Kurseinbruch dieser Aktie nicht auf eine innere Schwäche des Unternehmens hinweist, sondern eine Reaktion auf ein externes Ereignis darstellt.

Wenn man das beherzigt, kommt man vergleichsweise gut und entspannt durch all die Krisen, die uns Börsianer ansonsten so schnell von Panik in Gier und wieder zurück treiben.

Ah, ich sehe gerade, während ich das hier schreibe, hat sich der Markt auch schon wieder etwas erholt. Charttechnisch wurde bisher nur die jüngste Aufwärtslücke (Gap Up) geschlossen (siehe schwarzer Pfeil) und die zuvor nach oben gebrochene 9.379er Marke, welche die aktuell wichtige Unterstützung darstellt, von oben getestet:

Beides ist regelkonform. Ein erstes Warnzeichen entsteht erst dann, wenn die 9.379er Marke wieder nach unten gebrochen wird. Dieses leicht bearishe Signal würde bestätigt, wenn die schwarze, strichpunktierte Linie fällt. Doch wirklich bearisher wird es erst, wenn danach auch noch die 8.896er Marke nicht halten sollte. Dazu aber dann mehr.

Facebook verdient Geld

Weil es fast eine Art Lehrbuchbeispiel ist, möchte ich heute mal ausnahmsweise auf eine Einzelaktie eingehen. Facebook!

Wir alle haben noch den Börsengang von Facebook im Gedächtnis, der am 1. Februar 2012 stattfand. Damals kam die Aktie zu 38 Dollar an den Markt, stieg am ersten Tag im Hoch auf 45 Dollar, nur um dann bis September 2012 in den Bereich der 17,50 Dollar Marke zu fallen. Damit hatte sich die Aktie vom Ausgabekurs aus gesehen halbiert. Die Euphorie des Börsengangs war verpufft. Bei 50 Prozent Verlust musste man als Anleger schon gute Nerven haben, um investiert zu bleiben. Und dann ging die Aktie doch noch in einen Aufwärtstrend über und stieg im Hoch auf ca. 72,50 Euro. Damit hat sie sich vom Ausgabekurs fast verdoppelt. Vom Tief ausgesehen hat sich die Aktie sogar vervierfacht. Im Nachhinein kann man sagen: Was für ein seltsamer Börsengang.

Ein Kritikpunkt an Facebook war die Frage, wie das Unternehmen gerade im Smartphone-Bereich Geld verdienen will. Aber genau das ist geschehen. Facebook steigert im ersten Quartal den Umsatz um 72 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn konnte sich sogar auf 642 Millionen Dollar oder 0,34 Dollar je Aktie verdreifachen. Die Analysten waren lediglich von einem Gewinn bei 0,24 Dollar je Aktie ausgegangen. Und der Anteil der Einnahmen an der "mobilen" Werbung stieg um satte 59 Prozent. Kompliment.

Und jetzt?

Aber nun stellen sich viele Anleger angesichts der guten Zahlen natürlich die Frage: Soll man jetzt einsteigen?

Aber genau hier verbirgt sich eine so typische Fehlerquelle unerfahrener Anleger. Schauen Sie sich den Chart an: Der Kurs läuft der positiven Entwicklungen voraus. Die imposante Rally seit Mitte 2013 hatte einen Grund. Einen Grund, den man jetzt in den aktuellen Zahlen erkennen kann. Die Anleger, die damals kauften, haben darauf spekuliert, dass Facebook es schaffen wird. Diese Spekulation ist jetzt aufgegangen. Diese Zahlen sind damit aber "abgefrühstückt" - das Rennen somit vorbei.

Falls Sie in Facebook investieren wollen, dürfen Sie sich nicht von den aktuellen Zahlen blenden lassen. Sie müssen Sie sich fragen, ob weitere Phantasie in dem Unternehmen steckt, eine Phantasie, die die Kurse auf neue höhere Hochs treiben kann. Dazu müsste man viel recherchieren, viel Zeit in die genaue Analyse des Unternehmens und deren weiteren Aussichten investieren.

Oder Sie warten ab, wie sich die Aktie in den kommenden Wochen entwickelt. Sollten sich neue Hochs bei steigenden / höheren Umsätzen ausbilden, wäre das ein Hinweis, dass institutionelle Anleger weiter einsteigen. Und die haben meist sehr gute Research-Abteilungen. In diesem Fall könnte man vorsichtig und am besten auch wieder schrittweise mitziehen.

Geschieht das nicht, lässt man auch die Finger davon. Warum sich also die Mühe der Recherche machen, wenn das andere für einen erledigen? Das mag ich so an der Charttechnik…

Viele schmunzelnde Grüße

Ihr

Jochen Steffens

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