Von Shira Ovide, John Kell und Barbara Millner
Der Softwarekonzern Microsoft hat im dritten Geschäftsquartal wegen schleppender PC-Verkäufe rund 6,5 Prozent weniger verdient. Das Ergebnis lag dennoch über der Markterwartung. Anleger reagieren entsprechend erfreut, die Aktie legte im nachbörslichen Handel um 2,5 Prozent zu.
Das Zahlenwerk präsentierte erstmals der seit Anfang Februar amtierende CEO Satya Nadella. Er dürfte sich, anders als sein Vorgänger Steve Ballmer, später am Tag den Analysten in einer Telefonkonferenz stellen.
In den drei Monaten per Ende März verdiente die Microsoft Corp 5,66 Milliarden US-Dollar nach 6,06 Milliarden im Vorjahr. Je Aktie ergab sich ein Ergebnis von 0,68 nach 0,72 Dollar im Vorjahr. Analysten hatte zuletzt im Mittel 0,63 Dollar erwartet.
Der Umsatz sank leicht auf 20,4 Milliarden Dollar und erfüllte damit nahezu exakt die Konsensschätzung der Beobachter. Im Vorjahr nahm Microsoft knapp 20,5 Milliarden Dollar ein. Im Vorjahr hatte eine Bilanzierungsanpassung den Umsatz aufgebläht.
Die Einnahmen mit Geschäftskunden wuchsen um 7 Prozent auf 12,23 Milliarden Dollar. Der Umsatz mit Privatkunden, denen Microsoft unter anderem die Spielekonsole Xbox und das Surface-Tablet verkauft, nahm stärker um 12 Prozent auf 8,30 Milliarden Dollar zu. Die Xbox fand in der Berichtszeit 2 Millionen Abnehmer.
Der allgemeine Rückgang der PC-Verkäufe lastet auch auf Microsoft, vor allem auf den Einnahmen mit dem Betriebssystem Windows und des Programmpakets Microsoft Office.
Auf einer Fachkonferenz Anfang April hatte Nadalla versprochen, dass Microsoft "mit der Haltung eines Herausforderers" an Innovationen herangehen werde und sich nicht länger als festgewachsener Klotz zeigen wolle. Microsoft hat sich bereits breiter aufgestellt und gehört zum Beispiel zusammen mit Google und Amazon.com zu den größten Cloud-Anbietern. Und mit der Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia hat er sich auch Hardware ins Haus geholt.
Am Freitag soll das Geschäft endlich zum Konzern gehören. Damit kommt ein monatelanges Gezerre mit Regulierungsbehörden in aller Welt zu einem Ende. Die Transaktion im Volumen von 5,4 Milliarden Dollar war Ende September angekündigt worden und sollte ursprünglich Ende März über die Bühne gehen. Doch sie wurde wegen der fehlenden Zustimmung einiger asiatischer Wettbewerbshüter verschoben.
Nachdem Anleger die Microsoft-Aktie jahrelang langweilig fanden, ist sie zuletzt zu einem Liebling avanciert. In den vergangenen zwölf Monaten hat der Kurs um 39 Prozent zugelegt. Inzwischen ist er von seinem Mehrjahres-Hoch von 41,66 Dollar am 1. April um rund 4 Prozent zurückgekommen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/bam/raz
(END) Dow Jones Newswires
April 24, 2014 16:27 ET (20:27 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.