Von Luciana Magalhaes
SÃO PAULO--Volkswagen zieht offenbar Konsequenzen aus schwachen Absätzen in Brasilien. Der Konzern hat in seinem Anchieta-Werk bei Sao Paulo 900 Mitarbeiter zeitweise nach Hause geschickt, wie eine dortige Gewerkschaft mitteilte.
Der Konzern habe der Gewerkschaft gesagt, die Beurlaubungen seien das Ergebnis einer schwächeren Fahrzeug-Nachfrage und der Stilllegung zweier Fertigungsstraßen, sagte ein Vertreter der Arbeitnehmervereinigung, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die Freistellungen könnten bis zu fünf Monate andauern, die Arbeitnehmer bekämen aber den vollen Lohn.
Das Anchieta-Werk ist in São Bernardo do Campo ansässig, 18 Kilometer südlich von Sao Paulo. Dort werden der Novo Gol, Polo, Polo Sedan, Saveiro und Saveiro Cross gebaut, wie der Volkswagen-Webseite zu entnehmen ist.
In einer Email bestätigte der Konzern die Beurlaubungen in Anchieta und in einem anderen Werk in São Jose dos Pinhais. Diese seien notwendig, um "Anpassungen an die aktuelle Marktsituation" vorzunehmen. Weitere Details nannte das Unternehmen nicht. Volkswagen stehe aber weiterhin zu dem Plan, bis 2018 in neue Produkte und die Modernisierung der brasilianischen Werke 10 Milliarden Real, umgerechnet etwa 3,3 Milliarden Euro, zu investieren.
Volkswagens Werk in São Bernardo do Campo war die erste Fabrik, die der Konzern außerhalb Deutschlands eröffnete. 1959 lief die Produktion an, mittlerweile arbeiten dort 12.000 Mitarbeiter. Mit der dortigen Gewerkschaft wurde 2012 eine Beschäftigungsgarantie bis 2017 unterzeichnet.
In Anchieta beurlaubte Mitarbeiter erhalten einen Teil ihres Lohns von einem Regierungsfonds und den Rest von Volkswagen, wie die Gewerkschaft mitteilte.
Die Autoverkäufe in Brasilien sind im März um 15,2 Prozent eingebrochen, wie die Herstellervereinigung des Landes mitgeteilt hatte.
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April 25, 2014 01:12 ET (05:12 GMT)
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