Das Übernahmefieber in der Pharmabranche hält Anleger in Europa auch zu Beginn der neuen Woche in Atem: Der Branchenindex Stoxx 600 Health Care
Die Titel des Pharma- und Chemiekonzerns eroberten mit einem Plus von 4,24 Prozent auf 99,83 Euro die Spitze des deutschen Leitindex, der zeitgleich gut ein halbes Prozent höher stand. Analysten lobten die Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten. Bayer hatte Umsatz sowie Gewinn gesteigert und die Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt. Daniel Wendorff von der Commerzbank sprach von einen starken Jahresauftakt: Der Erlös und die Gewinne hätten in allen Bereichen über seinen Schätzungen gelegten. Der Experte hob unter anderem das Kunststoffgeschäft hervor, das mit einer starken Margenentwicklung zum Geschäftserfolg beigetragen habe.
BERICHTE ÜBER MÖGLICHEN PORTFOLIO-UMBAU
Genau dieses könnte laut Berichten vielleicht aber bald zum Verkauf stehen. Entsprechende Spekulationen sind allerdings nicht ganz neu. Mit einer Veräußerung könnten sich die Leverkusener stärker auf das gut laufende Pharmageschäft fokussieren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Ein Händler kann sich einen Verkauf gut vorstellen, falls unter
anderem der Ausbau des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten im
Zuge einer Übernahme der entsprechenden Sparte des US-Pharmakonzerns
Merck & Co
Auch Equinet-Analystin Marietta Miemietz äußerte sich durchaus positiv zu den Zukaufsspekulationen. Zwar seien die jüngst in der Branche erzielten Übernahmepreise relativ hoch ausgefallen - doch ein für Bayer akzeptabler Deal sei durchaus denkbar. Fundamental schätzt sie die Aktien weiterhin neutral ein.
ÜBERNAHMEWELLE ROLLT WEITER DURCH DEN SEKTOR
Angesichts der weiter durch die Branche rollenden Übernahmewelle
zählten Pharmatitel europaweit zu den größten Gewinnern. Auch der
europäische Chemiesektor
Dabei profitierte der Pharmasektor auch von einem weiteren Vorstoß von Pfizer: Erst am Samstag waren die Amerikaner mit einem weiteren Gesprächsangebot an AstraZeneca erneut abgeblitzt. Die Briten sehen sich zu niedrig bewertet. Analyst Stephen McGarry von der Societe Generale geht indes nicht davon aus, dass eine solche Transaktion für Pfizer sonderlich positiv wäre. Umsätze und Gewinne von AstraZeneca dürften die kommenden Jahre sinken, was für Pfizer mit Blick auf die Gewinnentwicklung zu Herausforderungen führen könnte. Seine Verkaufsempfehlung für die Aktie der Briten gab der Experte allerdings auf.
Erst in der Vorwoche hatte der Schweizer Pharmariese Novartis
ISIN GB0009895292 US7170811035 DE000BAY0017 DE0006599905 US58933Y1055
AXC0103 2014-04-28/12:09