(neu: Q1-Ergebnis in oberer Hälfte der Prognose)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Boom an den Aktienmärkten und mehrere
Sondereffekte haben zu Jahresbeginn die Deutsche Börse
Weitere Sondereffekte trieben den Gewinn an. So stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sogar um gut 70 Prozent auf 329,9 Millionen Euro. Vor einem Jahr war das Ergebnis noch durch hohe einmalige Kosten für ein eingeleitetes Sparprogramm belastet worden. Zudem profitierte die Deutsche Börse nun von der Neubewertung ihrer Anteile an der US-Börse Direct Edge, die mit dem Konkurrenten Bats fusionierte.
ERWARTUNGEN ETWAS ÜBERTROFFEN
Bereinigt um diese Einmaleffekte stand noch ein operativer Gewinnzuwachs von 5 Prozent auf 271,6 Millionen Euro zu Buche. Damit schnitt die Deutsche Börse etwas besser ab als von Analysten erwartet. Unter dem Strich verdiente der Konzern nun 219,0 Millionen Euro, 80 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Im ersten Quartal war das Handelsvolumen der in der Xetra-Sparte gebündelten Aktienmärkte der Deutschen Börse um ein Viertel gewachsen. Auch die Abwicklungs- und Verwahr-Tochter Clearstream hatte bessere Geschäfte erzielt. Das machte die Rückgänge im Derivategeschäft der Tochter Eurex mehr als wett. "In einigen Geschäftsbereichen hat sich das Marktumfeld im ersten Quartal belebt", sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer. Ein großer Belastungsfaktor blieben aber auch im ersten Quartal die niedrigen Zinsen. Sie erschweren der Deutschen Börse das wichtige Geschäft mit der kurzfristigen Anlage von Geldern.
IN OBERER HÄLFTE VON PROGNOSE-SPANNE
An dem vor zwei Monaten gegebenen Ausblick hält der Vorstand fest. In diesem Jahr sollen die Erlöse abhängig von der Entwicklung der Konjunktur bei 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro liegen, beim Betriebsgewinn rechnet das Management mit 850 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro. Nach dem guten Jahresauftakt teilte das Unternehmen mit, sich nun in der oberen Hälfte der Prognosespanne zu bewegen.
Bis 2017 sollen die Nettoerlöse auf 2,3 bis 2,7 Milliarden Euro steigen. Das wären 20 bis 40 Prozent mehr als 2013, als die Umsätze leicht auf 1,91 Milliarden Euro gesunken waren. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf Wachstum in Asien.
Im vergangenen Jahr hatten mehrere Sondereffekte den operativen Gewinn um knapp ein Viertel auf 739 Millionen Euro sinken lassen. Vor allem hatte eine gut 110 Millionen Euro schwere Vergleichszahlung in den USA wegen zweifelhafter Iran-Geschäfte der Tochter Clearstream das Ergebnis belastet. Das Thema ist für die Deutsche Börse wider Erwarten nicht vom Tisch. Anfang April teilte das Unternehmen mit, dass es wegen möglicher Verstöße gegen Geldwäsche- und Sanktionsvorschriften mit einer neuen strafrechtlichen Ermittlung in den USA konfrontiert sei./enl/he
ISIN DE0005810055
AXC0273 2014-04-28/21:36