Frankfurt am Main. (ots) - Mit einem inhaltlich und optisch runderneuerten Heft will "Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner die Leser emotionaler ansprechen. Das Nachrichtenmagazin soll mehr Meinungen enthalten, mehr Gewicht auf erklärende Illustrationen legen und über neue Kolumnen "persönlicher und radikaler werden in der Formulierung von Positionen", wie Büchner im Titelinterview des "medium magazin" verrät (Erscheinungstermin: 30. April, ab sofort bereits im ikiosk erhältlich). "Der "Spiegel" kommt am 5. Mai erstmals in neuer Gestaltung auf den Markt. Im "medium magazin" erläutert auch Art Director Uwe C. Beyer die Neuerungen und zeigt Layout-Konzepte.
Zu den wesentlichen Neuerungen gehört der komplett überarbeitete Hefteinstieg, wo künftig auch ein Leitartikel ohne Autorennamen zu finden sein wird. Dort will "Der Spiegel" als Institution politisch Position beziehen. Ressortleiter und Fachautoren werden die Richtung in einer eigenen wöchentlichen Konferenz diskutieren. "Der Autor des Leitartikels schreibt nicht seine eigene, subjektive Sicht der Dinge, sondern stellt sich in den Dienst dieser Diskussion", sagt Büchner. Geleitet wird die Runde vom früheren Hauptstadtbüro-Chef Dirk Kurbjuweit und dem Auslandsressortleiter Gerhard Spörl. Zusätzlich werden im Laufe der nächsten Monate mehrere Autoren-Kolumnen eingeführt, kündigt der 48-Jährige . "Wir werden die jeweiligen Autoren noch stärker als Marken präsentieren. Der Name wird die Rubrik sein."
Eine weitere Neuerung wird außerdem eine Satireseite sein. Konzipiert habe diese der frühere "Titanic"-Chefredakteur Martin Sonneborn mit einem Team freier Autoren. Wolfgang Büchner: "Die Seite wird polarisieren, aber ich halte sie für einen Gewinn. Denn diese Form der Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen passt wunderbar zum 'Spiegel'." Auch die Sprache und Themenauswahl des "Spiegel" soll mit Blick auf jüngere Leser "optimiert" werden, sagt Büchner: "Dazu gehört auch, dass wir digitalen Themen ein größeres Gewicht geben wollen - und sie nicht wie früher eher ethnologisch betrachten.".
Büchner - der in Doppelfunktion Chefredakteur von "Spiegel" und "Spiegel online" ist - kündigt im Interview mit "medium magazin" zudem "ein völlig neues Angebot" für den digitalen "Spiegel" an, der künftig deutlich offensiver auf Spiegel Online präsentieren werden soll. Er stellt klar, dass der Zugang zu "spiegel online" kostenlos bleiben wird und erklärt, wie zugleich unter dem Projektnamen "Eisberg" an der neuen Konzeption des kostenpflichtigen digitalen "Spiegel" gearbeitet wird. In ein paar Monaten sollen Leser Zugang zu Originalquellen und zusätzlichem Material aus den Recherchen erhalten. "Wir wollen künftig die besondere Stärke des 'Spiegels' sichtbarer machen: Die Tiefe seiner Recherchen und die Verifikation jedes einzelnen Fakts durch unsere 70-köpfige Dokumentation", sagt Büchner. Weitere Vorteile verspricht er Kunden, die künftig direkt aus der App mit den "Spiegel"-Autoren kommunizieren können sollen. Das derzeit kostenfrei abrufbare "Spiegel"-Archiv soll künftig wieder nur zahlenden Kunden vorbehalten sein.
In "medium magazin" äußert sich Büchner auch zum hausinternen Klima und zur Kritik an der Berufung des ehemaligen "Bild"-Manns Nikolaus Blome. Fehler sehe er da keine bei sich, auch wenn er die damaligen Auseinandersetzungen bedauere. "Die Einstellung von Nikolaus Blome war und ist richtig." Er betrachte die Angelegenheit als abgeschlossen. Dagegen betont Büchner, dass der aktuelle Prozess "geradezu intensive, teils kontroverse Diskussionen im ganzen Haus", brauche: "Wir arbeiten an einem sehr großen Projekt: der Transformation des "Spiegels" in die digitale Welt." Wichtig sei ihm das Ergebnis und er sei zuversichtlich, "weil es genügend Mitstreiter im Haus gibt, die das wollen."
Hinweis: Das "medium magazin 04-05/2014" mit dem Titelthema "Büchners Baustellen" erscheint am 30.4. (Print) und ist ab sofort als ePaper für alle Geräte im iKiosk verfügbar: http://bit.ly/medium-ePaper. Einzelhefte und Probeabos können über vertrieb@mediummagazin.de geordert werden.
OTS: Medienfachverlag Oberauer GmbH newsroom: http://www.presseportal.de/pm/66148 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66148.rss2
Pressekontakt: Annette Milz, Chefredakteurin medium magazin, Telefon 069 95297944, annette.milz@mediummagazin.de
Zu den wesentlichen Neuerungen gehört der komplett überarbeitete Hefteinstieg, wo künftig auch ein Leitartikel ohne Autorennamen zu finden sein wird. Dort will "Der Spiegel" als Institution politisch Position beziehen. Ressortleiter und Fachautoren werden die Richtung in einer eigenen wöchentlichen Konferenz diskutieren. "Der Autor des Leitartikels schreibt nicht seine eigene, subjektive Sicht der Dinge, sondern stellt sich in den Dienst dieser Diskussion", sagt Büchner. Geleitet wird die Runde vom früheren Hauptstadtbüro-Chef Dirk Kurbjuweit und dem Auslandsressortleiter Gerhard Spörl. Zusätzlich werden im Laufe der nächsten Monate mehrere Autoren-Kolumnen eingeführt, kündigt der 48-Jährige . "Wir werden die jeweiligen Autoren noch stärker als Marken präsentieren. Der Name wird die Rubrik sein."
Eine weitere Neuerung wird außerdem eine Satireseite sein. Konzipiert habe diese der frühere "Titanic"-Chefredakteur Martin Sonneborn mit einem Team freier Autoren. Wolfgang Büchner: "Die Seite wird polarisieren, aber ich halte sie für einen Gewinn. Denn diese Form der Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen passt wunderbar zum 'Spiegel'." Auch die Sprache und Themenauswahl des "Spiegel" soll mit Blick auf jüngere Leser "optimiert" werden, sagt Büchner: "Dazu gehört auch, dass wir digitalen Themen ein größeres Gewicht geben wollen - und sie nicht wie früher eher ethnologisch betrachten.".
Büchner - der in Doppelfunktion Chefredakteur von "Spiegel" und "Spiegel online" ist - kündigt im Interview mit "medium magazin" zudem "ein völlig neues Angebot" für den digitalen "Spiegel" an, der künftig deutlich offensiver auf Spiegel Online präsentieren werden soll. Er stellt klar, dass der Zugang zu "spiegel online" kostenlos bleiben wird und erklärt, wie zugleich unter dem Projektnamen "Eisberg" an der neuen Konzeption des kostenpflichtigen digitalen "Spiegel" gearbeitet wird. In ein paar Monaten sollen Leser Zugang zu Originalquellen und zusätzlichem Material aus den Recherchen erhalten. "Wir wollen künftig die besondere Stärke des 'Spiegels' sichtbarer machen: Die Tiefe seiner Recherchen und die Verifikation jedes einzelnen Fakts durch unsere 70-köpfige Dokumentation", sagt Büchner. Weitere Vorteile verspricht er Kunden, die künftig direkt aus der App mit den "Spiegel"-Autoren kommunizieren können sollen. Das derzeit kostenfrei abrufbare "Spiegel"-Archiv soll künftig wieder nur zahlenden Kunden vorbehalten sein.
In "medium magazin" äußert sich Büchner auch zum hausinternen Klima und zur Kritik an der Berufung des ehemaligen "Bild"-Manns Nikolaus Blome. Fehler sehe er da keine bei sich, auch wenn er die damaligen Auseinandersetzungen bedauere. "Die Einstellung von Nikolaus Blome war und ist richtig." Er betrachte die Angelegenheit als abgeschlossen. Dagegen betont Büchner, dass der aktuelle Prozess "geradezu intensive, teils kontroverse Diskussionen im ganzen Haus", brauche: "Wir arbeiten an einem sehr großen Projekt: der Transformation des "Spiegels" in die digitale Welt." Wichtig sei ihm das Ergebnis und er sei zuversichtlich, "weil es genügend Mitstreiter im Haus gibt, die das wollen."
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