Ein Wust positiver und negativer Meldungen machte es den Anlegern an der Wall Street am Montag nicht leicht. Am Ende siegte aber die Zuversicht. Überraschend freundliche Daten zur amerikanischen Konjunktur bestätigten das jüngste Bild eines Aufschwungs. Diesmal war es der Dienstleistungssektor, der im April kräftiger zulegte als erwartet.
Dem stand freilich eine Reihe düsterer Nachrichten gegenüber. Vor allem die Eskalation im Ukraine-Konflikt ließ die Anleger zaudern. Außerdem hatte in China der HSBC-Einkaufsmanagerindex enttäuscht. Er liegt weiter deutlich unter der Wachstumsschwelle. Und schließlich lief auch die Berichtssaison nicht mehr so rund wie noch unlängst.
Der Dow-Jones-Index stieg dennoch um 0,1 Prozent auf 16.531 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite legte um 0,3 Prozent zu. Das Umsatzvolumen an der NYSE fiel auf 0,61 (Freitag: 0,70) Milliarden Aktien. Auf 1.539 (1.772) Kursgewinner kamen 1.571 (1.330) -verlierer, unverändert schlossen 122 (125) Titel.
Teilnehmer staunten, wie gut der Markt Negatives wegsteckt. "Die Widerstandskraft des Markts ist verblüffend", sagte Channing Smith von Capital Advisors. Die Anleger ließen sich durch schlechte Nachrichten kaum verdrießen und jeder Rückschlag in den Kursen werde sofort zu Käufen genutzt.
Anders sah es freilich bei den Aktien der Berichtsunternehmen aus. So fielen die Titel von Pfizer um 2,5 Prozent. Der Pharmakonzern litt auch im ersten Quartal unter Patentabläufen und der Konkurrenz durch Nachahmerprodukte. Der Umsatz ging um 9 Prozent, der Nettogewinn gar um 15 Prozent zurück. Auch J.P.Morgan gaben nach einem schwachen Ausblick auf das zweite Quartal deutlich ab, und zwar 2,5 Prozent. Überdies wurde der ganze Sektor in Mitleidenschaft gezogen, so fielen etwa Aktien von Goldman Sachs 1,6 Prozent.
Bei Twitter liefen Haltefristen ab, rund 474 Millionen Aktien dürfen ab Montag gehandelt werden. Die Titel gaben 0,7 Prozent nach. Die Aktie von Berkshire Hathaway fiel um 1,3 Prozent. Die Investmentgesellschaft von Warren Buffett hatte am späten Freitag über einen gesunkenen Gewinn im ersten Quartal berichtet.
An den übrigen Märkten waren die Anleger zwischen der Ukraine-Krise und den guten US-Daten hin- und hergerissen. Sichere Häfen waren nur teilweise begehrt, denn die US-Anleihen drehten mit den guten Konjunkturdaten ins Minus. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um zwei Basispunkte auf 2,61 Prozent. Zuvor war sie noch auf den niedrigsten Stand seit dem 1. November gefallen.
Der Goldpreis kletterte auf 1.310 US-Dollar nach Kursen unter 1.300 Dollar zum Wochenschluss. Bei knapp 1.316 Dollar hatte er ein Dreiwochenhoch markiert. Während der Euro nahezu unverändert bei 1,3875 Dollar gehandelt wurde, legte der japanische Yen zum Greenback etwas zu. Der Yen wurde damit seinem Ruf als "Fluchtwährung" einmal mehr gerecht.
Am Ölmarkt belasteten angesichts der schwachen China-Daten Spekulationen über eine nachlassende Nachfrage die Preise. Das Fass der US-Sorte WTI verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 99,48 Dollar. Öl zeigte sich aber hoch volatil, denn zunächst hatte die Ukraine-Krise die Preise am Ölmarkt noch nach oben getrieben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.530,55 0,11 17,66 S&P-500 1.884,65 0,19 3,51 Nasdaq-Comp. 4.138,06 0,34 14,16 Nasdaq-100 3.605,09 0,49 17,45 Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99-29/32 unv. 0,423% unv. 7/8% 3-jähr. 99-31/32 unv. 0,878% unv. 1 5/8% 5-jähr. 99-23/32 -1/32 1,682% +0,5Bp 2 1/4% 7-jähr. 100-6/32 -2/32 2,218% +1,0Bp 2 3/4% 10-jähr. 101-6/32 -5/32 2,611% +1,8Bp 3 3/4% 30-jähr. 103-31/32 -26/32 3,411% +4,3Bp DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.00 Uhr Fr, 17.19 Uhr EUR/USD 1,3874 0,02% 1,3871 1,3868 EUR/JPY 141,7376 0,21% 141,4459 141,8424 EUR/CHF 1,2179 0,02% 1,2176 1,2192 USD/JPY 102,1700 0,21% 101,9600 102,2780 GBP/USD 1,6869 -0,01% 1,6870 1,6877 ===
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May 05, 2014 16:12 ET (20:12 GMT)
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