Leipzig (ots) - Eine grundsätzliche Neuregelung der EU-Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik verlangt der sozialdemokratische Spitzenkandidat für die Europapolitik Martin Schulz (SPD). In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) kritisiert der Sozialdemokrat, dass die EU momentan "leider ein Prinzip der ungeordneten Hoffnungslosigkeit" praktiziere, "von der nur kriminelle Schlepperbanden profitieren".
Die EU nehme zwar viele Flüchtlinge auf, "wir brauchen aber ein neues Regelungssystem für die Flüchtlingspolitik". Nicht alle Menschen, die nach Europa kämen, seien politisch verfolgt, meint Schulz unter Hinweis auf die Bewegungen aus den Bürgerkriegsgebieten. "In der EU müssen sich alle 28 Mitgliedsstaaten grundsätzlich darauf verständigen, dass es in Europa Einwanderungen gibt und dass wir diese auch brauchen", fordert Schulz. "Wir müssen als Europa den Anschluss an die großen Einwanderungsregionen auf der Erde finden." Als Vorbild für eine Neuregelung empfiehlt Schulz das Verfahren in den USA. "Das heißt nicht, alle können kommen, aber alle können beantragen zu kommen und es gibt dafür transparente Kriterien."
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