Der Promi-Boykott gegen die Dorchester-Hotelgruppe hat nach dem "Beverly Hills Hotel" in den USA auch die Luxusherbergen in Frankreich erreicht. Der Protest gegen die Kette, die über eine Agentur dem Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, gehört, führe zu einer "Stornierungsflut" bei den Pariser Häusern "Plaza Athénée" und dem "Le Meurice", berichtete der Sender France Info am Samstag.
Die Einführung des Scharia-Strafrechts im südostasiatischen Sultanat hatte in den USA Empörung unter Prominenten wie Oprah Winfrey und Ellen DeGeneres ausgelöst, die zum Boykott der Hotels aufriefen. Auch der britische Unternehmer Richard Branson und der Chef des Luxusgüterkonzern Kering, François-Henri Pinault, kündigten an, auf ihren Reisen anderswo abzusteigen. Die Scharia sieht unter anderem Strafen wie Auspeitschen oder Steinigung bei Ehebruch vor.
Der Manager des "Plaza Athénée", François Delahaye, bezeichnete den Boykott als "scheinheilig". "Die Menschen, die uns boykottieren, sind Leute, die in Ländern mit Scharia Geschäfte machen", sagte er "France Info" mit Blick auf den Kering-Konzern, der sein Boucheron-Parfüm auch in Saudi-Arabien verkaufe. Er warnte vor Folgen für die rund 3500 Angestellten der Gruppe. "Wenn Hotels boykottiert werden, gibt es keine Kunden, und dann müssen wir Personal entlassen."/cfb/DP/he
AXC0038 2014-06-01/18:12