Die dunklen Wolken über der spanischen Bankenbranche scheinen sich zunehmend zu verziehen. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) geht davon aus, dass sich die Risiken für die Geldhäuser angesichts eines stärker als erwarteten Wirtschaftswachstums verringern dürften. Aus diesem Grund sind die Kreditanalysten für Banken wie BBVA, Santander oder auch Bankia optimistischer.
Die Bonitätseinstufung für Banco Santander und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) wurde auf BBB+ bzw. BBB von BBB und BBB- erhöht. Auslöser hierfür ist die Hochstufung Spaniens von Ende Mai. Bei der einstigen Krisenbank Bankia, Banco de Sabadell und CaixaBank wurde der Ausblick auf positiv angehoben. Hier verwies S&P auf das bessere Wirtschaftswachstum des Landes, was den Banken in die Karten spielen sollte.
Spaniens Banken hatten im Nachgang der Finanzkrise mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Viele Geldhäuser hatten massiv unter dem immer weiter steigenden Volumen an notleidenden Krediten gelitten. Im Jahr 2012 fuhr Bankia sogar den größten Verlust in der spanischen Unternehmensgeschichte ein. Doch zuletzt melden die Banken stetige Fortschritte, so sinken beispielsweise die Anteile fauler Kredite.
Die bessere Entwicklung ist auch auf politische Maßnahmen zurückzuführen. Spanien hat in den vergangenen Jahren den Arbeitsmarkt reformiert und seine Lohnstückkosten deutlich gesenkt. Dadurch konnte das Land insgesamt Weltmarktanteile gewinnen und zum steigenden Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone beitragen. Gleichwohl, und darauf hatte auch S&P hingewiesen, bleibt die Verschuldung weiterhin hoch, was die Binnennachfrage nachhaltig dämpfen dürfte.
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June 04, 2014 14:00 ET (18:00 GMT)
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