Um die Douglas Holding ranken sich neue Zerschlagungsgerüchte. Wie es in einem Vorabbericht des Manager Magazins heißt, sollen fast alle Unternehmensteile verkauft werden und nur die Parfümeriekette übrig bleiben. Diese könnte der Mehrheitseigentümer, der Finanzinvestor Advent, an die Börse bringen.
Wenn das Kapitalmarktumfeld einen Gang aufs Parkett nicht zulasse, stünden aber auch strategische Interessenten bereit, so das Magazin weiter. Das französische Kartellamt habe soeben die Übernahme des Konkurrenten Nocibé durch Douglas genehmigt. Nach erfolgreicher Integration der französischen Kette könnte ein schlagkräftiger, in Europa gut vertretener Parfümeriekonzern entstehen.
Eine Douglas-Sprecherin wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. "Es stimmt, dass die Douglas-Gruppe regelmäßig ihre strategischen Optionen überprüft, um für die künftigen Herausforderungen im Handel gerüstet zu sein", sagte sie. Douglas habe schon immer Unternehmensteile gekauft und verkauft, "und das wird auch für die Zukunft weiter gelten".
Mit dem Einstieg von Advent und dem Rückzug von Douglas von der Börse hatte der Vorstandsvorsitzende Henning Kreke die Parfümerien zum Kerngeschäft erklärt, der überwiegende Teil der Investitionen fällt auf dieses größte Geschäft der Holding. Im März hatte Douglas bereits die Keimzelle des Konzerns, die Hussel-Confisierien, an die Beteiligungsgesellschaft des früheren Metro-Chefs Eckhard Cordes verkauft. Über eine Veräußerung der Buchsparte Thalia, die derzeit saniert wird, wird seit dem Einstieg von Advent spekuliert, ebenso wie über eine Abgabe der Damenmodehäuser AppelrathCüpper, die seit Jahren schwächeln.
Beim Schmuckgeschäft Christ wollte Douglas prüfen, ob es sich ähnlich dem Parfümeriekonzept internationalisieren lässt.
Für die Parfümeriekette muss Advent laut Manager Magazin möglicherweise noch vor einem Börsengang einen neuen Chef suchen. Der aktuelle Amtsinhaber Manfred Kroneder wolle seinen Ende September 2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängern, berichtet das Magazin. Grund sei Kroneders gestörtes Verhältnis zum Vorstandsvorsitzenden der Douglas-Holding, Henning Kreke. Advent würde den erfolgreichen Manager, der seit seinem Amtsantritt im September 2012 Umsatz und Gewinn der rund 1.200 Douglas-Filialen gesteigert hat, gern halten.
Auch die Personalspekulationen wollte die Douglas-Sprecherin nicht kommentieren. Sie sagte jedoch, sie sei zuversichtlich, "auch in Zukunft mit Manfred Kroneder als Leiter der Parfümerie-Sparte zusammen zu arbeiten".
Eine Sprecherin von Advent wollte den Bericht nicht kommentieren.
Mitarbeit: Natali Schwab.
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June 18, 2014 09:19 ET (13:19 GMT)
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