
DJ geld.de: 80-Städte-Studie Fahrradklau: Immer mehr Diebstähle (+4.000) / Magdeburg überholt Münster als Deutschlands Klau-Hochburg / 134 Mio. EUR Sachschaden
(DGAP-Media / 26.06.2014 / 14:15) Redaktionsdienst 26.06.2014 80-Städte-Studie Fahrradklau: Immer mehr Diebstähle (+4.000) / Magdeburg überholt Münster als Deutschlands Klau-Hochburg / 134 Mio. EUR Sachschaden 73 geklaute Räder pro Tag in Berlin / In Brandenburg fast 3.000 Diebstähle mehr / Nur jeder zehnte Diebstahl wird aufgeklärt / Bandendiebstähle und Einzeltäter / Großes Problem: Schlechte Fahrradschlösser von diversen Herstellern Es ist wieder Hochsaison für Fahrradfahrer und Fahrraddiebe. Im Gegensatz zum Wetter sind die Aussichten - vor allem in den Monaten Mai bis August - für Radbesitzer in Deutschland weniger sonnig. In diesen vier Monaten geschehen rund 45 % aller in Deutschland angezeigten Diebstähle pro Jahr. Im Jahr 2013 waren es insgesamt 316.857. Fakt ist auch: In den 80 größten Städten verschwinden 51 % aller in der Bundesrepublik gestohlenen Räder: 160.905 Fahrraddiebstähle waren es 2013. Dramatisch: Das sind fast 4.000 mehr als 2012. Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen Kriminalitätserhebung des Versicherungs-Vergleichsportals Geld.de (0,14 Mio. Nutzer*). Dabei errechneten die Experten eine Schadenshöhe von mindestens 134 Mio. EUR. Dies passt in das Bild, welches auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière kürzlich zeichnete: Deutschland wird immer mehr zur Kriminalitäts-Hochburg. Längst sind die Diebe nicht mehr nur Einzeltäter, sondern es handelt sich um organisierte Bandenkriminalität. Die meisten kommen nach Aussagen von Polizeidienststellen aus den osteuropäischen EU-Ländern oder den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens. Das größte Problem: Die fehlenden Grenzkontrollen ermöglichen es den hervorragend organisierten Kriminellen, leicht ins Land zu kommen und wenige Stunden nach den Raubritter-Zügen Deutschland wieder zu verlassen. Diebstahl-Hochburgen u.a. Magdeburg, Cottbus, Münster oder Leipzig Die Studie belegt: Die absolute Hochburg beim Fahrraddiebstahl - und somit unsicherste Stadt für Fahrrad-Eigentümer - ist zum ersten Mal Magdeburg, die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Auf 100.000 Einwohner (100tsd. EW.) entfielen 1.685 gestohlene Fahrräder (gesamt 3.829), unglaubliche 185 % über dem Studiendurchschnitt. Das bedeutet: In der Stadt an der Elbe werden statistisch betrachtet jeden Tag mehr als zehn Räder gestohlen. Die Diebstähle nahmen gegenüber 2012 um sage und schreibe 16 % (+526) zu. Platz zwei im Diebstahlranking belegt wie im vergangenen Jahr Cottbus. In der brandenburgischen Provinz kamen 2013 1.638 Räder pro 100tsd. EW abhanden. Insgesamt wurden 1.637 Diebstähle angezeigt. Auf Platz drei findet sich Münster. Erstmals seit fünf Jahren liegt die Studentenhochburg nicht mehr auf dem ersten Platz. Die bislang unangefochtene Diebstahl-Hochburg verzeichnete 1.552 Diebstähle pro 100tsd. EW. Insgesamt waren es 4.602 - ein verschwindend geringer Rückgang von 14 Diebstählen gegenüber dem Vorjahr. Weitere Informationen in Tabelle 1 Im Vergleich zu den drei genannten Städten scheint Berlin geradezu friedlich. Denn an der Spree werden zweimal weniger Fahrräder (786) je 100tsd. EW geklaut. Weitere Fahrrad-Klau-Hochburgen sind Göttingen (1.388 pro 100tsd. Einwohner), Leipzig (.1.248 pro 100tsd.), Oldenburg (1.222 pro 100tsd.), Potsdam (1.169 pro 100tsd.), Bremerhaven (1.083 pro 100tsd.), Dresden (1.050 pro 100tsd.), Lübeck (1.042 pro 100tsd.), Bremen (988 pro 100tsd.), Osnabrück (954 pro 100tsd.), Hamburg (893 pro 100tsd.), Kiel (887 pro 100tsd.), Freiburg im Breisgau (887 pro 100tsd.), Regensburg (853 pro 100tsd.), Recklinghausen (813 pro 100tsd.), Aachen (806 pro 100tsd.), Berlin (786 pro 100tsd.), Herne (.767 pro 100tsd.), Erlangen (744 pro 100tsd.), Köln (740 pro 100tsd.), Bonn (740 pro 100tsd.) oder Halle an der Saale (738 pro 100tsd.). Insgesamt sind 30 % der untersuchten größten deutschen Städte für Fahrradeigentümer "unsicher". Tabelle 1: http://presse.geld.de/customs/uploads/2014/06/presse_geld.de_fahrraddiebst ahl_staedte.jpg Betrachtet man nur die absolute Anzahl der gestohlenen Fahrräder, so stellt sich das Ranking etwas anders dar: Hier führt Berlin mit 26.513 gestohlenen Fahrrädern. Das entspricht der Einwohnerzahl einer Kleinstadt. Statistisch betrachtet sind es 73 geklaute Räder pro Tag. Es folgen Hamburg mit 15.484, Köln (7.581), Leipzig (6.502), Dresden (5.514) und Bremen (5.399). In der sächsischen Landeshauptstadt sind es zudem 1.526. Diebstähle mehr als im Vorjahr. Sicherste Städte u.a. Wuppertal, Pforzheim, Stuttgart, Würzburg, München, Essen Etwas entspannter können Radfahrer in Remscheid unterwegs sein. Sie ist laut Geld.de-Studie die diebstahlsicherste Stadt (über 100tsd. EW). In der Stadt im Bergischen Land wurden im Schnitt 90 % weniger Fahrräder geklaut als in den anderen untersuchten Städten. Im Jahr 2013 verzeichnete die Polizei 59 Diebstähle pro 100tsd. EW. Der zweite Platz geht ebenfalls ins bergische Land, nach Wuppertal mit 83 Diebstählen pro 100tsd. EW. Ähnlich sicher für Fahrradfahrer sind unter anderem auch: Pforzheim (122 pro 100tsd.), Wiesbaden (134 pro 100tsd.), Stuttgart (152 pro 100tsd.), Heilbronn (193 pro 100tsd.), Saarbrücken (227 pro 100tsd.) oder Würzburg (275 pro 100tsd.). Tabelle 1: http://presse.geld.de/customs/uploads/2014/06/presse_geld.de_fahrraddiebst ahl_staedte.jpg Anstieg der Diebstähle im Osten: Potsdam, Leipzig, Magdeburg & Dresden Was die reinen Diebstahlzahlen auf den ersten Blick nicht verraten, ist der zum Teil starke Anstieg der Delikte im Vergleich zu 2012 in einigen Städten. Allein in den zehn untersuchten ostdeutschen Städten verzeichnete Geld.de einen Anstieg von 3.785 Diebstählen. Den höchsten absoluten Anstieg verzeichnete Dresden mit einem Plus von 1.526 (+38,3 %) geklauten "Drahteseln". Es folgen Potsdam mit +607 (+48,3 %) und Leipzig mit +435 (+7,2 %). Große Zunahmen bei den Delikten gibt es auch in Herne mit 50,5 %, Hildesheim (50,4 %), Mainz (33,6 %), Bremerhaven (32,5 %), Göttingen (31,1 %), Erfurt (26,1 %) Siegen (25,8 %) oder Recklinghausen (25,4 %). Aufklärungsquote schwankt zwischen 30,5 % (Fürth) und 2,7 % (Mannheim) / Hälfte der Täter in Pforzheim und Offenbach am Main Ausländer / Städte im Fokus von Banden Schlimm: In Deutschland betrug die Aufklärungsquote bei Fahrrad-Diebstählen im Jahr 2013 nur 9,6% (2012: 9,7%). Auffällig sind hierbei vor allem die großen Unterschiede. So schwanken die Quoten auf Länderebene zwischen 19,5% und 4,0 %. Wie in den vergangenen Jahren verbuchte Thüringen die beste Aufklärungsquote. Miserabel dagegen bleiben die deutschen Stadtstaaten: Hamburg (4,4 %, 2012: 3,6 %), Berlin (4,0 %, 2012: 4,3 %) und Bremen (6,2 %, 2012: 7,1 %). Tabelle 2: http://presse.geld.de/customs/uploads/2014/06/presse_geld.de_fahrraddiebst ahl_bundeslaender.jpg Betrachtet man die Aufklärungsquote auf kommunaler Ebene, erstaunen die eklatanten Schwankungen: Konnten die Polizisten und Behörden im fränkischen Fürth jeden dritten Fahrraddiebstahl aufklären (30,5 %), krebst die ehemalige Residenzstadt Mannheim bei lächerlichen 2,7 % herum. Das zeigt: Dem Innenminister von Baden-Württemberg (Reinhold Gall, SPD), aber auch den Ermittlungsbehörden scheint es egal zu sein, was in der Stadt mit den Fahrrädern geschieht. Zu wenig Personal mag einer, aber sicherlich nicht der einzige Grund sein. Befindet sich ein Rad erst einmal in den Fängen der Kriminellen, sind der Kreativität im Abtransport und der Weiterveräußerung keine Grenzen gesetzt: Die Räder werden meist noch in Deutschland in Einzelteile zerlegt oder sogar in Gänze auf Wochen- oder Flohmärkten als Hehlerware im In- und EU-Ausland für "billiges Geld" verkauft. Ein großes Problem: Die Hersteller von Fahrradschlössern schmeißen zu viel schlechte Ware auf den Markt - das belegt auch ein Test der Stiftung Warentest. Schlechte Chancen, ihr Fahrrad wiederzubekommen haben neben Bürgern in Städten wie Mannheim vor allem auch Einwohner von Gelsenkirchen (3,2 %), Halle an der Saale (3,3 %), Bergisch Gladbach (3,5 %), oder auch in der Schicki-Stadt Düsseldorf (3,8 %). Schaut man sich die Täterstruktur an, so ist zu sagen: In Pforzheim sind 66,7 % der ermittelten Tatverdächtigen Bürger nicht-deutscher Herkunft, also Ausländer. Ähnlich in Offenbach am Main: Hier liegt die Ausländerquote der Täter bei 50,9 %, in Hamburg bei 47,5 % oder in Reutlingen bei 46,5 %. Deutschlandweit relativiert sich diese Quote: Hier sind lediglich noch 22,7 % der Täter nicht-deutscher Herkunft. Allerdings ist das bei einer Ausländerquote von rund 9 % in Deutschland immer noch überproportional hoch. Weiter Informationen unter: http://presse.geld.de/geldmediathek/grafiken/ Kontakt: Pressekontakt geld.de GmbH 0341 / 6505025553 presse@geld.de Ende der Pressemitteilung =-------------------------------------------------------------------- Emittent/Herausgeber: geld.de Schlagwort(e): Verkehr 26.06.2014 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de =-------------------------------------------------------------------- 275386 26.06.2014
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