
Von Nicole Lundeen
WIEN--Die niedrigen Zinsen sind nach Ansicht eines führenden Währungshüters ein wichtiger Beitrag, um den Euroraum wieder auf den Wachstumspfad zurückzubringen. "In dieser Situation sind niedrige Zinsen ohne Zweifel die richtige Wahl", sagte Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB).
Derzeit läuft eine Debatte, ob das niedrige Zinsumfeld künftige Finanzkrisen begünstigt. Vor wenigen Tagen hatte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) die großen Zentralbanken der Welt zu frühen Zinserhöhungen gedrängt, um die üblichen Konjunktur- und Krisenzyklus der Finanzmärkte zu vermeiden.
Nowotny sagte, die Wirtschaftskapazitäten in Europa seien nicht ausgelastet, zu einem gewissen Grad auch nicht in den USA. Dies gelte besonders für den Arbeitsmarkt.
Zwar seien niedrige Zinsen nötig, um die Wirtschaft auf einen nachhaltigen Wachstumskurs zu bringen, sie allein seien aber nicht ausreichend. "Die Geldpolitik kann keinen Wirtschaftsaufschwung erzwingen, aber sie kann dabei helfen", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB).
Anlässlich der Präsentation des Finanzstabilitätsberichts der OeNB sagte Nowotny, die Bilanzprüfung der EZB verursache einige Nervösität an den Finanzmärkten. Auf eine längere Sicht werde der Test aber das Vertrauen in die von der EZB überwachten Banken stärken.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
July 07, 2014 05:07 ET (09:07 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.