Diverse negative Konjunktursignale haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wieder auf Talfahrt geschickt. Der DAX verlor zwischenzeitlich rund zwei Prozent und fiel auf ein Tagestief von 9.617 Punkten. Am Ende büßte der Leitindex 1,52 Prozent auf 9.659,13 Punkte ein. Am Mittwoch hatte das Börsenbarometer noch vom guten Start in die US-Berichtssaison profitiert und nach drei Verlusttagen in Folge mit einem kleinen Plus geschlossen. Der MDAX fiel am Donnerstag um 0,92 Prozent auf 16.280,14 Punkte. Für den TecDAX ging es sogar um 2,07 Prozent auf 1.267,16 Punkte nach unten.
Die Gründe für die überfällige Korrektur seien vielfältig, sagte Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX: Er verwies auf schwache Daten zur Industrieproduktion aus Frankreich und Italien sowie enttäuschende Maschinenaufträge aus Japan, die Zweifel an der Wirksamkeit der ultralockeren japanischen Geldpolitik aufkommen ließen. Zudem wolle die US-Notenbank trotz anhaltender Risiken auf dem Arbeitsmarkt ihre Anleihenkäufe im Oktober auf Null zurückzufahren. Hinzu komme von politischer Seite die drohende Eskalation im Nahen Osten. Kombiniert man diese trübe Nachrichtenlage mit den traditionell niedrigen Umsätzen in den Sommermonaten und dadurch fehlenden, mutigen Käufern um 9.800 Punkte, erklärt sich der Rutsch von über 100 Punkten im DAX, fügte Klatt hinzu.