Von Hendrik Varnholt
Die Energiekonzerne EnBW und Eni haben ihre Einigung über die Zukunft zweier süddeutscher Gasgesellschaften bestätigt: Wie die Unternehmen am Freitag mitteilten, wird der Karlsruher Versorger EnBW den 50-Prozent-Anteil des italienischen Eni-Konzerns an den Unternehmen Terranets BW und Gasversorgung Süddeutschland (GVS) übernehmen. Eni begründete den Verkauf des eigenen Anteils mit seiner Strategie, sich aus regulierten Gas-Transportgeschäften zurückzuziehen. Über den Kaufpreis machten die Beteiligten keine Angaben. EnBW verwies auf eine Stillschweigevereinbarung.
Wie das Wall Street Journal Deutschland schon am Donnerstag berichtet hatte, zahlt der Karlsruher Konzern nach den Angaben eines mit den Plänen vertrauten Informanten rund 150 Millionen Euro für die Komplettübernahme von Terranets BW und GVS. EnBW setze durch den Anteilskauf "die eingeschlagene Gasstrategie konsequent um", zitierte der Versorger am Freitag den eigenen Vorstandschef Frank Mastiaux. Der Konzern strebe in dem Geschäft "weiteres Wachstum" an, sagte Mastiaux weiter.
EnBW und Eni hatten im November des vergangenen Jahres zum ersten Mal über Pläne berichtet, ihr süddeutsches Gas-Joint-Venture aufzulösen. Er sei zuversichtlich, dass in den entsprechenden Verhandlungen "in absehbarer Zeit" eine "vernünftige Lösung" gefunden werde, sagte damals EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer. EnBW und Eni halten bislang jeweils 50 Prozent an der EnBW-Eni-Verwaltungsgesellschaft, die wiederum Eigentümerin von Terranets BW und GVS ist.
Vor allem Terranets BW gilt als wertvoll: Das Unternehmen betreibt ein Gasfernleitungsnetz, das Gas zu nachgelagerten Netzbetreibern und zu großen Industrieverbrauchern transportiert. Das Netz ist nach Angaben von EnBW fast 2.000 Kilometer lang. Das Unternehmen Gasversorgung Süddeutschland tritt als Vertriebsgesellschaft auf.
Der Komplettübernahme der Gasgesellschaften müssen nach den Angaben von Eni und EnBW noch die Kartellbehörden zustimmen.
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Mitarbeit: Eyk Henning und Liam Moloney
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July 11, 2014 04:51 ET (08:51 GMT)
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