Der britische Einzelhandelskonzern Tesco
Nun warnte das Unternehmen auch noch vor enttäuschenden Zahlen: Das Geschäft laufe schwächer als noch Anfang Juni gedacht - Umsatz und Gewinn dürften im ersten Geschäftshalbjahr deshalb noch unter den eigenen Erwartungen liegen. Am Markt kam der Chefwechsel aber trotzdem gut an: Die Aktie von Tesco legte in London am frühen Vormittag fast zwei Prozent zu. Beim niederländisch-britischen Konsumgüterhersteller Unilever leitet Lewis bislang das Geschäft mit Pflegeprodukten. Clarke war seit November 1998 Vorstandsmitglied bei Tesco.
BISHERIGE STRATEGIE GING NICHT AUF
Tesco versuchte zuletzt, Marktanteile durch hohe Investitionen in die eigenen Läden und durch Preissenkungen zu halten. Das kostet die Handelskette aber viel Geld, weswegen Clarke auch keine schnelle Besserung in Aussicht stellen konnte. Auch aktuell wagt das Management kaum eine konkrete Prognose. Das Gesamtjahr werde wesentlich davon beeinflusst, wie gut die Rabattaktionen beim Kunden ankämen - und was eventuell noch investiert werden müsse.
Der Neue soll das Ruder nun rumreißen. "Dave Lewis bringt seine reichhaltige Erfahrung im internationalen Einzelhandel und seine Expertise bei Veränderungsprozessen mit", sagte Tesco-Verwaltungsratschef Richard Broadbent. Lewis habe in seiner Karriere unter anderem auch bei Unilever schon mehrere Umbrüche hinbekommen, hieß es laut Mitteilung weiter.
GEDULDSFADEN BEI INVESTOREN OFFENBAR GERISSEN
Nach den zuletzt trotz der Investitionen enttäuschenden Zahlen - Tesco hatte in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahrs den größten Umsatzschwund seit fast vier Jahrzehnten verkünden müssen - riss bei großen Investoren nun offenbar der Geduldsfaden. Sie trauten dem seit März 2011 amtierenden Chef nicht mehr zu, den Handelsriesen wieder aufs richtige Gleis zu setzen.
Der Chefsessel ist bei den Briten schon der zweite
Führungsposten, der in diesem Monat neu besetzt wird. Vor rund zwei
Wochen erst hatte Tesco den von Marks & Spencer
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AXC0045 2014-07-21/10:03