DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
SPRUCH
"Hätte man bei der Erschaffung der Welt eine Kommission eingesetzt, dann wäre sie heute noch nicht fertig." (George Bernard Shaw)
TAGESTHEMA
Die Beilegung des Rechtsstreits in den USA vor zwei Monaten hat die Credit Suisse im zweiten Quartal in die Verlustzone geführt. Netto betrug das Minus 700 Millionen Franken. Der Verlust war damit noch 30 Millionen Franken höher als von Analysten befürchtet. Die Bank hatte im Mai die Zahlung einer Strafe von 2,6 Milliarden US-Dollar angekündigt und sich schuldig bekannt, Amerikanern bei der Hinterziehung von Steuern geholfen zu haben.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Sartorius AG, Ergebnis 1H
07:30 DE/zooplus AG, Umsatz 1H
Im Lauf des Tages
DE/Prokon-Unternehmensgruppe, Gläubigerversammlung
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Verbraucherpreise Juni PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 16:00 Verkauf bestehender Häuser Juni PROGNOSE: +2,2% gg Vm zuvor: +4,9% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:30 GB/Auktion 2,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2024 im Volumen von 3,25 Mrd GBP 12:00 BE/Auktion 2,60-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2024 Auktion 4,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2026 im Gesamtvolumen von 1,5 bis 2 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.968,60 +0,12% Nasdaq-Future 3.930,50 +0,12% Nikkei-225 15.364,58 +0,98% Shanghai-Composite 2.076,30 +1,06% DAX 9.612,05 -1,11% DAX-Future 9.643,00 -1,01% XDAX 9.640,04 -1,00% MDAX 16.227,11 -1,01% TecDAX 1.240,38 -0,56% Euro-Stoxx-50 3.137,06 -0,86% Stoxx-50 2.994,50 -0,45% Dow-Jones 17.051,73 -0,28% S&P-500-Index 1.973,63 -0,23% Nasdaq-Comp. 4.424,70 -0,17% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 148,25% 0
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Nach dem Abverkauf zu Wochenbeginn zeichnet sich zur Eröffnung am Dienstag eine leichte Erholung an Europas Börsen ab. Im Blick steht das Außenministertreffen der EU in Brüssel. Dabei interessiert die Märkte vor allem die Frage, ob weitere Sanktionen gegen Russland verhängt werden. Neben der Ukraine könnten auch wieder Konjunkturdaten eine Rolle bei der Kursfindung spielen. Im Blick stehen dabei die US-Verbraucherpreise am Nachmittag. Analysten erwarten im Juni einen Anstieg der um 0,3 Prozent zum Vormonat. Ein stärkerer Anstieg könnte Spekulationen über einen früher als bislang an den Finanzmärkten erwarteten ersten Zinsschritt in den USA auslösen und den Dollar stützen.
Rückblick: Weiter belastet von der Ukraine-Krise nach dem Flugzeugabschuss zeigten sich Europas Börsen am Montag. An der russischen Börse ging es angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland und damit drohender neuer Sanktionen um 2,9 Prozent nach unten. Zu den wenigen Branchen, die ein mageres Plus von bis zu 0,1 Prozent retten konnten, zählten Technologie-, Rohstoff- und Versorger-Werte. Philips fielen um 0,4 Prozent. Die Umsätze hatten die Erwartungen wegen negativer Währungseffekte verfehlt. Trotz einer Umsatz- und Gewinnwarnung ging es für Tesco um 1,3 Prozent nach oben. Die Aktionäre begrüßten den Wechsel an der Führungsspitze des Einzelhändlers. Air France-KLM rutschten um 3,7 Prozent ab. Nach der jüngsten Gewinnwarnung habe die Ankündigung eines Streiks verschreckt, hieß es. Tagessieger im Bankensektor waren Julius Bär. Nach sehr gut aufgenommenen Geschäftszahlen sprang der Kurs um 8,3 Prozent. Nahezu alle anderen Branchenmitglieder schlossen dagegen im Minus.
DAX/MDAX/TECDAX
Alle DAX-Titel schlossen im Minus. Bei den Banken ging es deutlicher abwärts. Deutsche Bank fielen um 1,2 Prozent und Commerzbank um 2 Prozent. Deutsche Post gaben um weitere 1,6 Prozent nach. Es sei möglich, dass sich einige Anleger auf negative Nachrichten bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen am 5. August vorbereiteten, hieß es im Handel. Zudem hatte J.P. Morgan das Kursziel gesenkt. Bei den Nebenwerten sprangen Sky Deutschland um 4,5 Prozent. Die Aktie profitierte von Berichten, der britische Bezahlsender BSkyB könne bald ein Angebot abgeben. Im TecDAX legten Bechtle nach guten Zahlen 2,9 Prozent zu.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 9.640 (XETRA-Schluss: 9.612) Pkt.
Ein nachbörslicher Handel mit deutschen Aktien hat am Montag mehr oder weniger nicht stattgefunden. Es habe auch keine handelbaren Nachrichten gegeben, so ein Händler.
USA / WALL STREET
Die Anleger an Wall Street zeigten trotz der geopolitischen Spannungen einen gewissen Gleichmut, denn die Indizes erholten sich im Verlauf von ihren Tagestiefs. Die Zuspitzung in der Ukrainekrise und die Gewalteskalation im Gazastreifen bremsten die Risikoneigung allenfalls leicht. Ungeachtet der Politik blickten die Anleger auf die Berichtssaison. Im Laufe der Woche ist eine Reihe viel beachteter Schwergewichte an der Reihe. Am Montag legten Halliburton und Hasbro vor. Halliburton gewannen 0,1 Prozent. Während der Gewinn den Erwartungen entsprochen hatte, verbuchte der Ölfelddienstleister mehr Umsatz als prognostiziert. Hasbro gaben dagegen 2,7 Prozent nach. Der Spielzeughersteller erfüllte ebenfalls die Gewinnprognose, verfehlte beim Umsatz aber die Schätzungen. Dass der aktivistische Hedgefonds Elliott angeblich EMC zur Aufspaltung des Unternehmens drängen will, trieb den Kurs um 5 Prozent nach oben. Die weltpolitischen Krisenherde stützten derweil die Kurse der US-Staatsanleihen, aber auch die Preise für Gold und Öl. Die Rendite zehnjähriger US-Schuldpapiere sankt um einen Basispunkt.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 18.30 Uhr EUR/USD 1,3524 +0,0% 1,3523 1,3522 EUR/JPY 137,31 +0,1% 137,15 137,04 EUR/CHF 1,2149 +0,0% 1,2145 1,2145 USD/JPY 101,53 +0,1% 101,42 101,35 GBP/USD 1,7080 +0,0% 1,7075 1,7068
Der Euro kam nach einer Zwischenerholung im asiatisch dominierten Geschäft wieder zurück. Zuletzt wurde er mit 1,3522 Dollar bezahlt.
ROHSTOFFE
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 105,00 104,59 0,39 0,41 Brent/ICE 107,91 107,68 0,21 0,23
Der Ölpreis setzte seinen Aufwärtstrend fort. Das Barrel der US-Sorte WTI kletterte um 1,4 Prozent auf 104,59 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent zog lediglich um 0,6 Prozent auf 107,68 Dollar je Fass an. Die Erwartung, dass die US-Raffinerien weiter mit hoher Auslastung die US-Vorräte verringerten, trieb US-Leichtöl stärker als Brent.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.308,06 1.312,10 -0,3% -4,04 Silber (Spot) 20,88 20,93 -0,2% -0,05 Platin (Spot) 1.481,40 1.488,50 -0,5% -7,10 Kupfer-Future 3,21 3,19 +0,6% +0,02
Die Feinunze Gold verteuerte sich leicht auf 1.313 US-Dollar und damit um 0,2 Prozent gegenüber dem späten Freitag.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
KONJUNKTUR JAPAN
Die japanische Regierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Fiskaljahr gesenkt. Statt 1,4 Prozent soll die Wirtschaftsleistung nur noch um 1,2 Prozent zulegen. Das schwächere Exportwachstum und die höheren Importe seien die Hauptgründe, teilte das Kabinettsbüro der Regierung mit
NAHOSTKONFLIKT
Mit Blick auf fast 600 Todesopfer im Gaza-Krieg haben die USA einen sofortigen Waffenstillstand gefordert. Israelische Offizielle aber haben angedeutet, dass sie weitere Angriffe planen, um ein Tunnelsystem der palästinensischen Hamas-Organisation zu zerschlagen. Diese nutzt die Tunnel immer häufiger für grenzüberschreitende Anschläge.
UKRAINEKRISE
Erste Erfolge in den Verhandlungen über die von Rebellen kontrollierte Absturzstelle des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 in der Ostukraine: Wie der malaysische Ministerpräsident mitteilte, übergab Rebellenführer Alexander Borodei die Flugschreiber und den Stimmrekorder des Unglücksflugzeugs an Vertreter Malaysias und ordnete an, dass die Leichen der Opfer in die Niederlande überführt werden. Außerdem verhängte Borodei eine unilaterale Waffenruhe am Absturzort, damit niederländische Sicherheitskräfte und andere ausländische Wachleute - allerdings keine ukrainischen - die internationalen Absturzermittler bei der Spurensuche unterstützen können. Unterdesen verurteilte der UN-Sicherheitsrat den Abschuss des Passagierflugzeugs "auf das Schärfste". In dem Text werden die Separatisten aufgefordert, den Ermittlern freien Zugang zur Absturzstelle zu gewähren und deren "Integrität" zu bewahren. Auch Russland hatte für diese Resolution gestimmt.
RHEINMETALL
überführt einen Teil seines Autozulieferergeschäfts in ein Joint Venture mit dem chinesischen Partner Hasco. "Die Tochter KS Aluminium-Technologie werden wir in ein Joint Venture mit Hasco einbringen", sagte Vorstandschef Armin Papperger dem Handelsblatt. Für den Geschäftsbereich hatte der Konzern schon seit längerem nach einem Partner gesucht, mit dem das künftige Wachstum besser finanziert werden könnte.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 22, 2014 01:40 ET (05:40 GMT)
SARTORIUS
hat nach Erfolgen im ersten Halbjahr seine Jahresprognose bestätigt. Demnach soll der Umsatz wechselkursbereinigt um 8 bis 10 Prozent steigen und die EBITDA-Marge um einen halben Prozentpunkt auf rund 20 Prozent. Im ersten Halbjahr erhöhte Sartorius den Auftragseingang wechselkursbereinigt um 8,9 Prozent auf 488,6 Millionen Euro und den Umsatz um 7,8 Prozent auf 466,3 Millionen Euro.
BBVA - CATALUNYA BANC
hat sich im Bieterrennen um die Catalunya Banc gagen Santander und Caixabank durchgesetzt und wird das mittelgroße Finanzinstitut für 1,2 Milliarden Euro übernehmen, wie der Bankenrettungsfonds mitteilte. Catalunya Banc war 2011 im Zuge von Kreditausfällen ins Trudeln geraten und musste verstaatlicht werden. Der Verkauf ist ein wichtiger Schritt Spaniens, den Finanzsektor zu stützen, und hat dem Rettungsfonds eine große Bürde abgenommen. Er war zuvor zweimal fehlgeschlagen.
INTESA SANPAOLO
Die Gesetzesänderung bei Fremdwährungskrediten in Ungarn bereitet immer mehr Banken Kopfschmerzen. Auch die BayernLB und die italienische Intesa Sanpaolo müssen mehrere Millionen Euro zurücklegen. Intesa Sanpaolo bezifferte die Belastung alleine im zweiten Quartal auf 65 Millionen Euro.
TEXAS INSTRUMENTS
hat im zweiten Quartal von deutlich höheren Umsätzen profitiert. Der Gewinn zog auch wegen einer auf Rekordhoch verbesserten Bruttomarge an. Während der Nettogewinn um 3 Prozent auf 683 Million US-Dollar bzw. auf 62 (Vorjahr: 58) US-Cents je Aktie zulegte, kletterten die Erlöse um 8 Prozent auf 3,29 Milliarden Dollar. Analysten hatten einen Überschuss von 59 Cents je Anteilsschein erwartet. Der Kurs bewegte sich nachbörslich kaum.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/flf/gos
(END) Dow Jones Newswires
July 22, 2014 01:40 ET (05:40 GMT)
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