Von Colum Murphy
SCHANGHAI--Mercedes-Benz investiert in Schanghai umgerechnet 14 Millionen Euro in den Bau seines weltweit größten Trainingszentrums für Autohändler. Die Tochter der Daimler AG will damit zu den Wettbewerbern Audi und BMW aufschließen. Der Mercedes-Vertriebschef für China, Nicholas Speeks, sagte anlässlich des Startschusses für das Trainingszentrum, der deutsche Luxusautohersteller werde dieses Jahr 100 Verkaufsstellen in China eröffnen. Insgesamt werden Mercedes dann 440 Mal im Reich der Mitte vertreten sein.
Die Expansion in China fällt in eine Zeit, in der die Behörden sich immer schärfer möglichen Kartellverstößen zuwenden. In einem chinesischen Zeitungsbericht vom Freitag war sogar zu lesen, dass Manager ausländischer Autohersteller im Rahmen von Kartellermittlungen vor die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform zitiert worden sein sollen, darunter auch Vertreter von Mercedes. Speeks sagte dazu, ihm seien keine Kartellermittlungen gegen Mercedes bekannt. Er räumte aber ein, dass es einige Gespräche mit der Kommission gebe. Dem Autohersteller seien einige "Sorgen" vorgetragen worden, es handele sich um andauernde Diskussionen.
Speeks reagierte auf die Kritik der Vergangenheit an den hohen Reparaturkosten für Mercedes-Fahrzeuge mit dem Hinweis, dass ein neues Programm diese Kosten um 20 Prozent drücken werde.
Mercedes hatte im ersten Halbjahr 135.972 Fahrzeuge in China verkauft, ein Anstieg um 38 Prozent. Der Vertriebschef sagte, der Markt sei fest und werde es bleiben. Die beiden wichtigsten deutschen Wettbewerber liegen im Reich der Mitte allerdings noch deutlich vor Mercedes. Audi verkaufte im ersten Halbjahr 268.666 Fahrzeuge und BMW 210.765 Einheiten.
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July 22, 2014 03:45 ET (07:45 GMT)
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