Von Jeff Bennett
General Motors (GM) hat am Freitag bei zwei Rückrufen fast 524.400 Fahrzeuge in Nordamerika in die Werkstätten beordert. Das deutet darauf hin, dass der US-Autobauer immer noch Probleme bei der Erfüllung neuer Qualitätsstandards hat, die das Unternehmen nach dem Zündschlossskandal selbst eingeführt hatte.
Es ist bereits der dritte Rückruf, seit sich GM am Mittwoch mit Analysten von der Wall Street getroffen hat. Bei diesem Treffen gab das GM-Management ehrgeizige Ziele für die operative Marge aus - sie soll bis zum Beginn des kommenden Jahrzehnts 10 Prozent erreichen - äußerte sich aber nicht zu bevorstehenden Rückrufen oder zur deren Kosten für den Konzern. Die drei Rückrufe betreffen insgesamt fast 650.000 Fahrzeuge.
Insgesamt hat GM nun 71 Rückrufe gestartet, die in diesem Jahr in Nordamerika fast 30 Millionen Fahrzeuge betrafen. Die Rückrufwelle war ins Rollen gekommen, nachdem der Konzern nach dem Problemen mit Zündschlössern verstärkt nach schadensanfälligen Fahrzeugen Ausschau hielt.
Gut 2,6 Millionen Fahrzeuge wurden zurückgerufen, weil ein Rütteln am Zündschloss möglicherweise dazu führen könnte, dass der Zündschlüssel von der "An-"Position in eine andere Position springt, der Motor ausgeht und dadurch die Lenkung blockieren könnte bzw. der Strom für die Airbags ausfällt.
Mit dem Problem wurden bislang 23 Todesfälle in Verbindung gebracht, die Zahl dürfte weiter steigen. GM hatte elf Jahre gewartet, bis der erste Rückruf gestartet wurde. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat den Autobauer deshalb mit einer Strafe von 35 Millionen US-Dollar belegt und das Justizministerium hat eine Ermittlung eingeleitet.
Am Freitag rief GM in den USA 290.107 Cadillac SRX der Modelljahre 2010 bis 2015 und Saab 9-4X SUVs aus den Jahren 2011 und 2012 wegen Problemen mit der hinteren Radaufhängung zurück. Drei Unfälle und zwei Verletzte seien GM in dem Zusammenhang bislang angezeigt worden, teilte das Unternehmen mit. Das Problem war erstmals am 17. September der NHTSA gemeldet worden.
Zudem rief der Autobauer 89.294 Chevrolet Sparks der Modelljahre 2013 bis 2015 zurück, wegen Bedenken, dass eine Verriegelung der Motorhaube durch Korrosion so beschädigt wird, dass sie sich nicht mehr schließen lässt.
Diese aus Südkorea importierten Fahrzeuge seien mit einer weiteren Motorhaubenverriegelung hergestellt worden, die vorzeitig rosten könne.
Rund 13.000 dieser Fahrzeuge stünden noch bei Händlern in den USA und würden nicht ausgeliefert, ehe die Reparaturen vorgenommen worden seien. Kunden würden schriftlich über den Rückruf benachrichtigt. GM wurden im Zusammenhang mit diesem Problem keine Unfälle, Verletzungen oder Todesfälle angezeigt.
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October 03, 2014 10:14 ET (14:14 GMT)
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