Die Aktie der Deutschen Bank steht im vorbörslichen Geschäft am Mittwoch nach neuen negativen Schlagzeilen unter Druck. Im Spezialistenhandel in Frankfurt verliert sie in einem insgesamt wenig veränderten Markt knapp 2 Prozent auf 26,20 Euro.
Nach Informationen des Wall Street Journal hat das Geldhaus massive Probleme mit der US-Aufsicht. Eine vertrauliche Untersuchung der US-Notenbankfiliale New York habe eine Reihe ernsthafter Versäumnisse im US-Geschäft der Bank aufgedeckt. Laut Dokumenten, in die das WSJ Einsicht hatte, bemängelt die US-Notenbankfiliale New York unter anderem eine schlampige Bilanzierung, unzureichende Buchprüfung und Risikokontrolle sowie schwache technische Systeme.
"Die Deutsche Bank kommt nicht aus den Schlagzeilen", kommentierte ein Börsianer am Morgen. Ein anderer meint, der Bericht werde vor allem in den USA negativ aufgenommen. Dort waren zuletzt horrende Strafen gegen diverse Banken verhängt worden, unter anderem wegen illegaler Geschäfte mit bestimmten Staaten.
Die Deutsche Bank gehört in den USA zu den Großen im Bankgeschäft. Allerdings bereitet das US-Geschäft dem Vorstand auch immer wieder Kopfzerbrechen. Neben diverser Klagen kämpft die Bank gegen Zweifel der Regulierer an den Kapitalpuffern ihrer amerikanischen Töchter an. Die Deutsche Bank hatte im Juni über eine Kapitalerhöhung weitere 8,5 Milliarden Euro bei Anlegern eingesammelt und damit ihre Kapitalquoten verbessert.
Die Aktie der Deutschen Bank hat seit Jahresbeginn bereits 17 Prozent an Wert verloren. Zum Vergleich: Der Stoxx-Bankenindex lediglich gut 1 Prozent. Erst am Montag hatte ein Bericht des US-Senats mit Vorwürfen gegen die Deutsche Bank die Runde. Darin heißt es, das Institut habe bestimmte Finanzprodukte an Hedgefonds verkauft, mit denen diese in den USA jahrelang Steuern in Milliardenhöhe sparen konnten.
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July 23, 2014 02:23 ET (06:23 GMT)
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