Der Chef des weltgrößten Rückversicherers
Munich Re
Die anhaltenden Niedrigzinsen machen der Versicherungsbranche schwer zu schaffen. So können die Unternehmen die versprochenen Renditen in der Lebens- und Rentenversicherung immer schwerer erwirtschaften. Angesichts knapper Staatsfinanzen und des "Anlagenotstands" der Versicherungsbranche plädiert von Bomhard dafür, den Versicherern Investitionen in Infrastruktur zu erleichtern. "Damit lösen wir das Finanzierungsproblem des Staates und finden zudem Anlagemöglichkeiten." Die Munich Re und Europas größter Versicherer Allianz haben bereits große Summen in Energienetze, Windkraft- und Solaranlagen gesteckt.
Dennoch sieht von Bomhard die Branche von der Politik behindert. Dass Versicherer ihre Infrastrukturinvestitionen zur Hälfte mit Eigenkapital unterlegen sollen, sei schlicht nicht sinnvoll. Schließlich hätten solche Investitionen ein ganz anderes Risikoprofil als Aktien, in die die Munich Re seit Jahren nur einen kleinen Anteil ihres Anlagevermögens steckt. Wichtig sei allerdings Verlässlichkeit. Staaten dürften die Regeln für Infrastrukturanlagen nicht im Nachhinein ändern. "Sonst geht man als Investor da nicht mehr hin."/stw/fbr
ISIN DE0008430026
AXC0075 2014-07-24/10:20