Von Ian Talley
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft gesenkt. Der IWF erwartet nun nur noch ein globales Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent in diesem und von 3,7 Prozent im nächsten Jahr. Das sind jeweils 0,3 Prozentpunkte weniger als zuletzt.
Der jüngste Ölpreisverfall wirke zwar wie eine Finanzspritze, reiche aber nicht aus, um beispielsweise die Auswirkungen des abgeschwächten Wachstums in China wettzumachen, erklärte die IWF. Insgesamt trauen die IWF-Experten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt dieses Jahr nur noch ein Wachstum von 6,8 Prozent zu - das wäre die schwächste Wachstumsrate seit 25 Jahren. Für nächstes Jahr prognostiziert der IWF sogar nur noch ein Wachstum von 6,3 Prozent.
Die Eurozone wird nach Einschätzung der IWF-Volkswirte ebenfalls keine entscheidenden Wachstumsimpulse aussenden. Der Währungsraum dürfte dieses Jahr lediglich um 1,2 Prozent wachsen. Damit nahm der IWF seine bisherige Wachstumsprognose für den Euroraum um 0,2 Prozentpunkte zurück.
Auch für Japan ist der IWF skeptischer als zuvor und geht für dieses Jahr nur noch von einem Wachstum von 0,6 Prozent aus. Das sind ebenfalls 0,2 Prozentpunkte weniger als bislang prognostiziert.
Einzig den USA traut der IWF etwas bessere Wachstumschancen zu und hob seine Wachstumsprognose für dieses Jahr um einen halben Prozentpunkt auf 3,6 Prozent an.
Besonders düster sieht es laut dem IWF für Russland aus: Der Internationale Währungsfonds rechnet damit, dass die russische Wirtschaft in diesem Jahr um 3 Prozent schrumpft. Russland leidet derzeit stark unter dem Ölpreiseinbruch und den Wirtschaftssanktionen des Westens.
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January 20, 2015 00:49 ET (05:49 GMT)
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