Halle (ots) - Der Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik hat den islamischen Verbänden in Deutschland angesichts des sichtbaren Antisemitismus unter Muslimen in aller Vorsicht eine gewisse Passivität vorgeworfen und hinzugefügt, sie könnten sicher noch mehr tun, um dem Phänomen zu begegnen. Ganz falsch ist das nicht. Die gestrigen Demonstrationen beim sogenannten Al-Kuds-Tag belegen dies erneut. Zunächst einmal hat es ein paar Tage gedauert, bis von den Verbänden überhaupt etwas zu hören war. Nun hört man jedenfalls in Teilen eher Beschwichtigungen und Relativierungen. Der islamischen Religion sei jede Form von Rassismus fremd, heißt es. Und wer über Antisemitismus rede, der müsse auch über Islamophobie reden. Letzteres mag stimmen. Doch wenn Muslime jetzt auf die Islamophobie verweisen, legt dies den Verdacht nahe, dass sie sich mit dem Antisemitismus in den eigenen Reihen nicht beschäftigen wollen. Und dass der Islam in der Theorie menschen-freundlich ist, hilft auch nicht weiter.
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