Die Staatsanwaltschaft von Athen hat am Montag ein Verfahren gegen den ehemaligen griechischen Finanzminister Giorgos Papakonstantinou eingeleitet. Ihm wird vorgeworfen, 2010 aus einer Datei die Namen von Verwandten mutmaßlicher griechischer Steuersünder mit Geldeinlagen in der Schweiz gelöscht zu haben, bevor er sie an die Steuerfahndung weiterleitete.
Das Parlament hatte die Immunität des Ex-Ministers im Juli 2013 aufgehoben. In den kommenden Wochen soll der höchste griechische Gerichtshof (Areopag) entscheiden, wann es zum Prozess vor einem Sondergericht kommt. Dies berichtete der staatliche griechische Rundfunk (NERIT). Juristen sagten der Nachrichtenagentur dpa, der Prozess könnte Anfang 2015 starten.
Hintergrund des Prozesses ist die sogenannte "Lagarde-Liste" mit den Namen zahlreicher Griechen, die Konten mit großen Vermögen im Ausland hatten. Die Liste wurde von der damaligen französischen Finanzministerin Christine Lagarde an Griechenland übergeben. Papakonstantinou, der sich wegen Urkundenfälschung und Amtsmissbrauch verantworten muss, streitet die Vorwürfe ab./tt/DP/jsl
AXC0215 2014-07-28/17:40