Von Mayumi Negishi und Robert Wall
Rückschlag für Airbus bei seinem Prestigeflieger: Die Order von sechs A380-Superjumbos der japanischen Skymark Airlines ist geplatzt. Es ist das jüngste Anzeichen für Schwierigkeiten mit dem größten Passagierflugzeug der Welt.
Airbus braucht weitere Großbestellungen für den A380. Unter anderem Kingfisher Airlines und Hong Kong Airways haben ihr Interesse zurückgezogen. Qantas Airways und Air France haben die Lieferung einiger Maschinen verschoben.
Der Deal mit Skymark aus dem Jahr 2011 war ein Durchbruch für Airbus. Der Hersteller hat besondere Schwierigkeiten, auf dem vom Rivalen Boeing dominierten japanischen Markt Fuß zu fassen.
Die Billigairline Skymark, die im jüngsten Geschäftsjahr einen Verlust eingeflogen hat, wollte die Order nach eigener Aussage stornieren, weil sie mit dem harten Wettbewerb und einem schwächeren Yen zu kämpfen hat. Laut Skymark hat Airbus im Gegenzug für die Stornierung von der Airline gefordert, sich einer größeren Fluggesellschaft anzuschließen.
"Wir können eine solche Forderung nicht erfüllen, die die Unabhängigkeit des Managements erschüttert", so Skymark. Die Airline sei gerade wegen ihrer Unabhängigkeit in der Lage, niedrige Preise zu bieten. Airbus verlange zudem "exorbitante" Stornogebühren.
Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath dementierte, dass Airbus irgendwelche Veränderungen der Geschäftsstruktur von Skymark gefordert habe. In einer Mitteilung der Konzerns hieß es, Airbus behalte sich alle Rechte und Rechtsmittel vor, führte dies aber nicht weiter aus.
Der Skymark-Deal hatte bei Unterzeichnung nach Listenpreisen ein Volumen von 1,7 Milliarden US-Dollar, wobei die Airlines üblicherweise hohe Rabatte bekommen. Zwei der Flugzeuge sind bereits montiert und sollten dieses Jahr ausgeliefert werden. Airbus schaue sich nun nach einem anderen Kunden für die beiden Maschinen um, so Firmensprecher Schaffrath.
Airbus hat für den A380 bislang 318 Bestellungen von 19 Kunden eingefahren, bis Ende Juni wurden 135 Jets ausgeliefert. Bislang ist der A380 unprofitabel, ab dem kommenden Jahr hofft Airbus auf Gewinne. Das macht die Auslieferung von 30 Maschinen im Jahr erfolderlich. Um diese Produktionsrate zu halten, braucht Airbus aber noch Bestellungen über 2016 hinaus.
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July 29, 2014 06:48 ET (10:48 GMT)
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