Von den Wirtschaftssanktionen gegen Russland sind mittelständische Betriebe in Ostdeutschland besonders betroffen. Sie hätten oft historisch gewachsene Geschäftsbeziehungen mit Russland, sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. "Viele ostdeutsche Unternehmen haben sich auf den russischen Markt konzentriert. Deshalb verfügen sie oft über weniger Exportmärkte als Betriebe in den alten Bundesländern."
Aktuelle Zahlen für den Export aus Ostdeutschland nach Russland lagen den großen Unternehmensverbänden nicht vor. Bundesweit rechnet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in diesem Jahr mit einem Rückgang der Ausfuhren nach Russland um mindestens 17 Prozent. Das entspräche einem Handelsvolumen von sechs Milliarden Euro.
Die russischen Kunden befürchteten offenbar, dass die deutschen Firmen ihren Liefer- und Wartungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können, und gingen deshalb neue Geschäftsbeziehungen zu asiatischen Unternehmen ein, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier dem "Handelsblatt" (Dienstag)./brd/DP/zb
AXC0193 2014-07-29/16:32