Europa und USA weiten Wirtschaftssanktionen gegen Russland aus
Angesichts der anhaltenden Gewalt in der Ukraine haben sich die EU-Staaten am Dienstag auf umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland geeinigt. Die Frage für den Westen ist, ob der russische Präsident Wladimir Putin nun kooperativer wird - oder sich jetzt erst recht hart zeigt. Die Handels- und Investitionsbeschränkungen, auf die sich die Regierungen der EU nach langem hin und her geeinigt haben, verschärfen die bisherigen Sanktionen deutlich. Denn dabei handelte es sich bisher hauptsächlich um symbolische Maßnahmen gegen Einzelpersonen. Mit den neuen Sanktionen sollen nun erstmals ganze Bereiche der russischen Wirtschaft getroffen werden. Betroffen seien Finanzdienstleistungen, Rüstungsexporte, Ausfuhren von Gütern, die neben einem zivilen auch einen militärischen Nutzen haben können, sowie Exporte von "sensiblen Technologien mit Fokus auf den Erdölbereich", teilten EU-Diplomaten in Brüssel mit. Nach der EU folgten die USA mit der Ankündigung ähnlicher Sanktionen gegen russische Banken sowie die Energie- und Schifffahrtsbranche. Präsident Barack Obama begrüßte den Schritt Europas, die bisher stärksten Sanktionen gegen Moskau zu erlassen. Die USA und die EU hätten nun mehr Schlagkraft.
Geheimer Bankenplan soll Argentinien vor Pleite retten
Vertreter des argentinischen Bankenverbandes Adeba arbeiten nach inoffiziellen Informationen an einem Plan, mit dem das Land einen erneuten Zahlungsausfall in letzter Minute verhindern könnte. Dies sickerte durch, nachdem Argentiniens Wirtschaftsminister Axel Kicillof am Dienstagabend (Ortszeit) erklärt hatte, dass das Land in ganztägigen Verhandlungen mit den rebellischen Altgläubigern bisher keine Lösung zur Vermeidung einer Staatspleite gefunden habe. Vertreter Argentiniens hatten zuvor 12 Stunden mit dem offiziellen Schlichter verhandelt. Die Verhandlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden, sagte der Wirtschaftsminister. Gibt es auch dann keine Einigung, droht Argentinien der zweite Zahlungsausfall in 13 Jahren. Der Plan des Bankenverbandes, der unter den Banken noch nicht abschließend besprochen wurde, sieht unter anderem vor, dass die Institute die Altgläubiger auszahlen und ihre rechtlichen Ansprüche übernehmen.
Bundesbank-Chef nennt 3 Prozent Lohnanstieg als Richtgröße
Erstmals hat sich Bundesbank-Präsident Jens Weidmann direkt zur Kontroverse über höhere Löhne in Deutschland geäußert und 3 Prozent Tarifanstieg als Richtwert genannt. Es sei "zu begrüßen, dass die Arbeitsentgelte wieder stärker steigen", sagte Weidmann der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "In einer Reihe von Branchen und Regionen haben wir praktisch Vollbeschäftigung, und es häufen sich die Meldungen über Arbeitskräftemangel." Die 3 Prozent ergäben sich überschlagsmäßig aus mittelfristig knapp 2 Prozent Inflation und 1 Prozent Produktivitätswachstum, sagte Weidmann. Dies ist aus Sicht der Notenbanker der stabilitätspolitisch vertretbare Verteilungsspielraum.
Mindestens 32 Palästinenser im Gazastreifen über Nacht getötet
Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind in der Nacht zum Mittwoch mindestens 32 Palästinenser getötet worden, ein Großteil davon in einer als Zufluchtstätte genutzten Mädchenschule des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in Dschabalija. Das UNRWA sprach nach dem dortigen Angriff mit Panzergranaten von 16 Toten, Ärzte gaben die Zahl der Toten mit 20 an.
Islamisten in Libyen erobern wichtigen Armeestützpunkt
Islamistische Kampfeinheiten haben einen wichtigen Armeestützpunkt in Bengasi im Osten des Landes erobert. Von Seiten des Militärs und der Aufständischen hieß es übereinstimmend, dass der Revolutionäre Schura-Rat von Bengasi das dortige Hauptquartier der Streitkräfte übernommen habe. Dem gingen tagelange Kämpfe zwischen regulären Streitkräften und islamistischen Gruppierungen voraus. Seit Samstag wurden bei den Kämpfen laut Angaben der Gesundheitsdienste rund 60 Menschen getötet.
Konjunkturdaten:
Frankreich/Verbrauchervertrauen Juli 86 (Juni: 86)
Schweiz/UBS-Konsumindikator Juni steigt um 0,26 Punkte auf 2,06
Japan/Industrieproduktion
April-Juni -3,7% gg Vq
Juni -3,3% (PROG: -1,2%) gg Vm
Südkorea
Index Frühindikatoren Juni 101,5 (Mai: 101,3)
Industrieproduktion Juni +0,6% (PROG: +0,9%) gg Vorjahr
Industrieproduktion Juni +2,9% (PROG: +0,9%) gg Vormonat
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July 30, 2014 03:00 ET (07:00 GMT)
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