Gabriel hält Sanktionen gegen Russland für absolut notwendig
Die von der EU beschlossenen Sanktionen gegen Russland sind nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel "von absoluter Notwendigkeit". Moskau schaue immer weiter zu, wie der Bürgerkrieg in der Ukraine eskaliere, erklärte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin. "Und ich denke, dass jetzt der Druck erhöht werden muss, endlich alle an den Verhandlungstisch zu bekommen." Er halte es für außerordentlich wichtig, dass die Sanktionen vor allen Dingen "diejenigen in den Blick nehmen, die die russische Regierung und die russische Politik tragen", sagte Gabriel. Der Minister nannte dabei die "reichen Oligarchen" Russlands, die in den Hauptstädten Europas Konten und ihre Immobilien besäßen.
DIW sieht dt. Wirtschaft nach schwachem 2. Quartal wieder im Aufwind
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal dieses Jahres "wieder im Aufwind". Im zweiten Quartal dürfte die Wirtschaft nur um 0,1 Prozent gewachsen sein, geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer des Instituts hervor. Für das laufende dritte Vierteljahr erwarten die Berliner Ökonomen dagegen ein merklicheres Plus von 0,4 Prozent.
Nachfrage nach Arbeitskräften steigt weiter
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat sich im Juli weiter erhöht. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch mitteilte, stieg der von ihr ermittelte Stellenindex BA-X von Juni auf Juli um 1 auf 166 Punkte. Gegenüber dem Juli des vergangenen Jahres lag der Index sogar um 8 Punkte im Plus. Demnach gibt es in drei Viertel der Unternehmen einen höheren Stellenbedarf als vor einem Jahr.
Wirtschaftsstimmung in Eurozone steigt überraschend
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juli entgegen den Erwartungen leicht verbessert. Die Spannungen zwischen der Europäischen Union und Russland wegen der Ukraine wirkten sich damit überraschenderweise nicht aus. Allerdings sorgten sie bei Unternehmen und Verbrauchern in den osteuropäischen Ländern für einen spürbaren Rückgang des Optimismus', weshalb der Indikator für die Gesamt-EU rückläufig war.
Geschäftsklima in der Eurozone im Juli eingetrübt
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im Juli stärker als erwartet eingetrübt. Der entsprechende Index fiel auf plus 0,17 von revidiert plus 0,21 (vorläufig: plus 0,22) Punkte im Vormonat, wie die Europäische Kommission berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen weniger starken Rückgang auf plus 0,19 Zähler erwartet.
Spanische Wirtschaft wächst stark, aber Deflationsgefahr nimmt zu
Licht und Schatten für Spaniens Wirtschaft: Mit einem BIP-Anstieg um 0,6 Prozent gehörte das Land im zweiten Quartal zu den wachstumsstärksten der Eurozone. Sorgen machen aber die Preise, die auf breiter Front fallen. Spaniens Wirtschaft wächst noch schneller als zuvor erwartet. Am Mittwoch veröffentlichte offizielle Zahlen für das zweite Quartal sehen das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei 0,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum kletterte die Wirtschaftsleistung um 1,2 Prozent. Gleichzeitig nimmt allerdings auch die Gefahr einer Deflation zu: Die Jahresinflationsrate lag bei minus 0,3 Prozent.
EZB: Europas Banken lockern ihre Kreditstandards im 2. Quartal
Die Banken in der Eurozone haben ihre Kreditstandards für Unternehmen zum ersten Mal seit Beginn der Finanzkrise gelockert. Auch für das dritte Quartal gehen die Banken von einer weiteren Lockerung aus, wie aus der vierteljährlichen Untersuchung der Europäischen Zentralbank zur Kreditvergabe hervorgeht. Dies deutet darauf hin, dass die Kreditklemme, die die Erholung der europäischen Konjunkturerholung belastet hat, sich dem Ende nähert. Allerdings bleibe die Kreditvergabepraxis weiter relativ strikt.
Eurozone-Banken besorgen sich weniger Liquidität bei Langfristtender
Die Banken in der Eurozone haben bei dem jüngsten Langfristtender der Europäischen Zentralbank (EZB) einen geringeren Liquiditätsbedarf gezeigt. Bei dem Refinanzierungsgeschäft mit einer Laufzeit von 91 Tagen teilte die EZB 6,79 Milliarden Euro zu. Damit wurden die Gebote von 91 Instituten voll bedient, wie die EZB mitteilte. Gleichzeitig läuft ein alter Tender über 13,19 Milliarden Euro aus. Damit besorgten sich die Banken rund 6,4 Milliarden Euro weniger Liquidität.
EU könnte Minimum-Importpreise für chinesische Solaranlagen senken
Für die europäischen Solarkonzerne könnte sich das Wettbewerbsumfeld weiter verschärfen. Die EU könnte die Minimum-Importpreise für Solarpanels aus China senken, wie aus Dokumenten hervorgeht, die dem Wall Street Journal vorlagen. Die Mindestpreise sind vergangenes Jahr zwischen der EU und chinesischen Herstellern festgeschrieben worden. Die Produzenten umgehen damit hohe Importzölle auf nach Europa zu Dumpingpreisen eingeführte Solaranlagen.
Konjunkturdaten:
Irland Arbeitslosenquote Juli 11,5% (Juni: 11,6%) - CSO
Belgien Juli Verbraucherpreise +0,3% (Juni: +0,3%) gg Vorjahr
Norwegen Mai Arbeitslosenquote bereinigt 3,2% (PROGNOSE: 3,4%, April 3,3%)
Schweden 2Q BIP +1,9% gg Vorjahr (PROGNOSE: +2,4%)
Schweden 2Q BIP +0,2% gg Vorquartal (PROGNOSE: +0,6%)
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July 30, 2014 07:30 ET (11:30 GMT)
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