Von Hans-Joachim Koch
Die Jahresteuerung in Deutschland ist im Juli auf ein langjähriges Tief gefallen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zuletzt lag die Preissteigerung im Februar 2010 mit 0,5 Prozent niedriger. Im Juni und Mai diesen Jahres waren die Preise um 1,0 bis 0,9 Prozent geklettert.
Die Monatsrate blieb im Juli mit 0,3 Prozent auf dem Niveau des Juni, fiel damit aber höher aus als die von Volkswirten erwarteten 0,2 Prozent. Deren Schätzung für die Jahresrate von 0,8 Prozent traf dagegen punktgenau zu.
Damit hat sich die kontinuierliche Abschwächung der Jahresinflation fortgesetzt, die seit Dezember 2012 zu beobachten ist. Damals lag sie bei 2,0 Prozent, das Niveau, das auch die Europäische Zentralbank (EZB) als Zielgröße für die Eurozone nennt.
Wesentlicher Faktor für den Preisdruck waren aktuell und in den vergangenen Monaten die sinkenden Energiepreise. Im Juli lagen diese um 1,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Dienstleistungen verteuerten sich dagegen um 1,5 Prozent. Die Warenpreise zeigten mit 0,1 Prozent einen noch geringeren Anstieg als in den Vormonaten mit 0,3 bis 0,5 Prozent.
Am Donnerstag wird die Entwicklung der Verbraucherpreise auf europäischer Ebene bekanntgegeben. Auch dürften die Teuerungsraten niedrig liegen, die auch die EZB angesichts der Deflationsgefahren weiter intensiv im Blick hat. Erwartet wird ein Anstieg von 0,4 Prozent zum Vormonat und von 0,8 Prozent im Jahresvergleich.
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July 30, 2014 08:00 ET (12:00 GMT)
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