Von Florian Faust
An den ostasiatischen Börsen zeichnet sich am Montag keine einheitliche Tendenz ab. Positive Wirtschaftsdaten in China treiben derweil die Börsen des Landes, während an den meisten anderen Handelsplätzen die schon zum Wochenschluss an der Wall Street zu beobachtende Sorge vor einer neuen globalen Schuldenkrise umgeht. Neben der Staatspleite Argentiniens schauen Anleger mit bangem Blick gen Portugal, wo mit Espirito Santo Financiere ein weiteres Unternehmen des Espirito-Santo-Konglomerats Gläubigerschutz beantragt hat. Der Kurs der Krisenbank Banco Espirito Santo (BES) ist am Freitag in Lissabon um weitere 40 Prozent eingebrochen. Portugal will das in Schieflage geratene Kreditinstitut mit mehr als 4 Milliarden Euro Staatshilfe vor dem Kollaps bewahren. Der Rettungsplan kommt überraschend, denn noch vor wenigen Wochen hatte die Bank of Portugal erklärt, dass BES genug Kapital besitze, um gegen eine Finanzkrise des Mutterkonzerns gewappnet zu sein.
"Die Risiken in Europa zeigen erkennbar Wirkung auf den breiten Markt in Asien", sagt Chefanalyst Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management. Doch an den chinesischen Börsen spielen diese Sorgen dank positiver Konjunktursignale keine Rolle. Aktuelle Wachstums- und Produktionsdaten zeugen von einer konjunkturellen Erholung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. In Schanghai legt der chinesische Leitindex daraufhin im späten Geschäft um 1,1 Prozent und in Hongkong der HSI um 0,3 Prozent zu. Die Erwartung, dass die von der südkoreanischen Regierung auf den Weg gebrachten Wirtschaftsstimuli Wirkung zeigen werden, hieven indes den Kospi in Seoul knapp ins Plus.
Auf der Verliererseite findet sich der S&P/ASX-200 in Sydney, der 1,4 Prozent einbüßt. Dem australischen Aktienmarkt helfen selbst positive Einzelhandelsumsätze nicht auf die Sprünge. Der Nikkei-225, der in Tokio 0,1 Prozent verliert, leidet derweil etwas unter der Yenstärke. Ein lauer Arbeitsmarktbericht in den USA hatte die Spekulation befeuert, die US-Notenbank dürfte es mit einer Zinswende nicht so eilig haben. Diese Überlegung belastet den US-Dollar, der sich allerdings am Montag leicht von seinen Freitagsverlusten erholt. Auch der südkoreanische Won legt mit den Zinsspekulationen in den USA zum Greenback zu. Die Indonesische Rupiah wertet nach einer Handelspause von einer Woche dagegen zum US-Dollar deutlich ab. Der Markt warte auf den Einspruch gegen die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen, heißt es. Am Aktienmarkt in Indonesien tut sich dagegen recht wenig.
Unter den Einzelwerten fallen Suzuki Motor in Tokio um 1,4 Prozent, obwohl der Automobilkonzern das Nettoergebnis im abgelaufenen Quartal um 39 Prozent gesteigert hat. Da die Aktie im laufenden Jahr bereits deutlich zugelegt habe, würden nun Gewinne mitgenommen, heißt es.
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August 04, 2014 01:11 ET (05:11 GMT)
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