Argentinien ist zahlungsunfähig - Verhandlungen gescheitert
Die Verhandlungen zwischen Argentinien und unnachgiebigen Anleihegläubigern sind gescheitert. Wie ein vom Gericht bestellter Mediator mitteilte, endeten die Gespräche am Mittwoch ergebnislos. Damit steht das Land unmittelbar vor der zweiten Staatspleite in 13 Jahren. Vertreter der argentinischen Regierung und Gläubiger unter Leitung des US-Hedgefonds NML Capital, der zu Elliott Management Corp gehört, hatten am Dienstag und Mittwoch stundenlang in New York versucht, einen Schuldendeal auszuhandeln. Bis Mitternacht US-Zeit hatte Argentinien Zeit, sich mit den Gläubigern auf einen Pakt zu einigen oder in Kauf zu nehmen, eine fällige Zinszahlung auf restrukturierte Staatsanleihen nicht leisten zu können.
US-Notenbank drosselt ihre Geldspritzen weiter
Die US-Notenbank drosselt ihre milliardenschweren Geldspritzen für die Wirtschaft weiter. Die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Präsidentin Janet Yellen beschlossen, die Käufe von Staats- und Hypothekentitel um weitere 10 Milliarden auf nun 25 Milliarden US-Dollar pro Monat zu senken. Zugleich blieb der Leitzins bei praktisch null. Anleger und Analysten hatten diese Entscheidungen im Vorfeld erwartet. Der Beschluss fiel mit 9 zu 1 Stimmen. Der Offenmarktausschuss stellte in seiner Erklärung fest, dass sich die US-Wirtschaft von dem winterbedingten Einbruch zu Jahresbeginn erholt habe. Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessere sich weiter, allerdings gebe es noch eine "signifikante Unterauslastung" der Ressourcen.
Einzelhandelsumsatz schafft im Juni Trendwende
Erstmals seit drei Monaten haben sich die Verbraucher in Deutschland im Juni wieder kauffreudiger gezeigt und dabei die Erwartungen noch übertroffen. Der Einzelhandelsumsatz erhöhte sich bereinigt gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent, während Volkswirte lediglich einen 1,0-prozentigen Anstieg erwartet hatten. Im Mai war der Umsatz revidiert um 0,2 Prozent nach vorläufig berichteten 0,6 Prozent gesunken. Im März und April war er jeweils um 0,5 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem Juni 2013 stiegen die Umsätze um real 0,4 Prozent. In der ersten Jahreshälfte setzte der deutsche Einzelhandel 1,5 Prozent mehr um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
SNB steigert Gewinn dank höherer Devisen- und Goldbewertung
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat durch hohe Bewertungserträge auf ihre Gold- und Fremdwährungsbestände einen Halbjahresgewinn von 16,1 Milliarden Schweizer Franken verbucht. Den Großteil steuerten dazu die Positionen in anderen Währungen bei. Mit ihnen erzielte die SNB einen Gewinn von 12,6 Milliarden Franken. Bei den im Volumen unveränderten Goldbeständen erhöhte sich der Wert um 3,5 Milliarden Franken. In den ersten drei Monaten hatte die Nationalbank 4,4 Milliarden Franken als Gewinn genannt, woraus sich für das zweite Vierteljahr fast eine Verdreifachung auf 11,7 Milliarden Franken errechnet.
Republikaner wollen Klage gegen Obama einreichen
Das von den Republikanern dominierte US-Repräsentantenhaus hat dafür gestimmt, eine Klage gegen Präsident Barack Obama einzureichen, um ihn vor Gericht zu bringen. Die Kongresskammer votierte am Mittwoch für eine Resolution, in der Obama Überschreitung seiner Amtsbefugnisse bei der Umsetzung der von den Republikanern erbittert bekämpften Gesundheitsreform vorgeworfen wird. 225 Abgeordnete stimmen für die Resolution, 201 dagegen. Alle Abgeordneten der Demokraten votierten gegen den Entwurf.
EU verhängt Sanktionen gegen Vertraute Putins bei Rossija-Bank
Die EU hat Sanktionen gegen zwei enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen. Die Kontosperrungen und Einreiseverbote treffen die beiden Hauptanteilseigner der Rossija-Bank, teilte die EU am Mittwoch mit. Auf der im Amtsblatt der EU veröffentlichten Sanktionsliste stehen insgesamt acht Einzelpersonen und drei Unternehmen. Die EU hatte im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise am Dienstag eine Ausweitung ihrer Sanktionen gegen Russland beschlossen.
Ungarn nominiert Außenminister als EU-Kommissar
Ungarn hat Außenminister Tibor Navracsics als seinen neuen EU-Kommissar nominiert. Navracsics war vor seinem Wechsel an die Spitze des Außenministeriums von 2010 bis 2014 Justizminister. Nach der Wiederwahl von Regierungschef Viktor Orban löste er im Mai Janos Martonyi ab. Navracsics ist in Brüssel kein Unbekannter: Wiederholt legte er sich mit der Kommission an, die Orbans autoritären Regierungsstil rügte.
Konjunkturdaten:
Frankreich
Erzeugerpreise Juni unverändert gg Vm, +0,5% gg Vj
Privater Konsum Juni +0,9% gg Vm; +1,8% gg Vj
Privater Konsum Juni PROGNOSE +0,1% gg Vm; +0,7% gg Vj
Privater Konsum Mai rev +0,7% (vorl: +1,0%) gg Vm
Großbritannien
Nationwide Hauspreisindex Juli +0,1% gg Vm; +10,6% gg Vj
Nationwide Hauspreisindex PROG: +0,5% gg Vm: +11,3% gg Vj
GfK-Verbrauchervertrauen Juli -2 (Juni: +1)
Japan
Bauaufträge Juni +9,3% gg Vorjahr
Hausbaubeginne Juni -9,5% gg Vorjahr; PROGNOSE: -11,0%
Kfz-Exporte Juni -4,0% gg Vorjahr
Kfz-Produktion Juni +6,6% gg Vorjahr
Taiwan
BIP 2Q +1,45% gg 1Q
BIP 2Q +3,84% gg Vorjahr (PROG +3,06%)
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July 31, 2014 03:00 ET (07:00 GMT)
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