Nach einem starken zweiten Quartal sieht sich
der Pharmakonzern Sanofi
"Im dritten Quartal 2013 haben wir gesagt, dass Sanofi wieder zu Wachstum zurückkehrt und wir die Patentklippe umschifft haben", sagte Viehbacher in einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Seitdem sei Sanofi kontinuierlich gewachsen. Deswegen könne Sanofi nun seine Ergebnisprognose leicht anheben. Als Patentklippe bezeichnen Experten das Auslaufen von Exklusivrechten bei der Produktvermarktung, billigere Nachahmerpillen kommen auf die Märkte.
Für das laufende Jahr gibt sich Sanofi nun etwas optimistischer: Beim bereinigten Gewinn je Aktie erwartet Sanofi nun ein Plus von 6 bis 8 Prozent bei konstanten Wechselkursen nach zuvor 4 bis 7 Prozent. Die Aktie stieg im Vormittagshandel kräftig um zuletzt knapp 2,94 Prozent auf 79,15 Euro. Die Analysten von Barclays zeigten sich positiv überrascht von der Prognoseanhebung. Die neue Prognose sei zudem noch konservativ.
Im zweiten Quartal legten die Franzosen vor allem in Lateinamerika zu, allerdings wurde das Umsatzplus fast vollständig von Währungseffekten aufgezehrt. Unter dem Strich stand beim bereinigten Gewinn ein Plus von fast vier Prozent auf 1,537 Milliarden Euro. Positiv machten sich hier Einsparungen bemerkbar. Beim Umsatz bekamen die Franzosen allerdings den starken Euro zu spüren. Der Erlös stieg um knapp ein Prozent auf 8,075 Milliarden Euro. Zu konstanten Wechselkursen wies der Konzern einen Zuwachs von 6,4 Prozent aus.
Bei den Diabetismitteln wuchs Sanofi währungsbereinigt um gut 16 Prozent, das Mittel Lantus legte ebenfalls um gut 16 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro Umsatz im Quartal zu. Vor allem in den USA stieg der Lantus-Verkauf stark an. Bei der Biotech-Tochter Genzyme mit ihren Medikamenten gegen seltene Erkrankungen kletterten die Erlöse um fast 30 Prozent. In den Schwellenländern konnte Sanofi zu konstanten Wechselkursen um knapp 17 Prozent zulegen.
Um den Wegfall der Patente für seine Blockbuster auszugleichen, setzt der Sanofi-Chef seit seinem Amtsantritt 2008 auf den Ausbau der Geschäfte mit Biotechnologie, Diabetes, Impfstoffen, rezeptfreien Medikamenten, Tiermedizin sowie der Präsenz in Schwellenländern. Diese Felder stehen mittlerweile für 76,3 Prozent des Umsatzes (2008: 43 Prozent). Die 2011 erfolgte Übernahme von Genzyme, einem auf seltene Erbkrankheiten spezialisierten US-amerikanischen Biotech-Unternehmen, war eine der wichtigsten Etappen für die strategische Wende./stk/nmu/fbr
ISIN FR0000120578
AXC0179 2014-07-31/11:54