-- Santander profitiert von geringerer Risikovorsorge und stabilen Kosten
-- Vor allem in Großbritannien und Spanien liefen die Geschäfte gut
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Von Jeannette Neumann
MADRID--Die spanische Großbank Banco Santander hat im zweiten Quartal ihren Gewinn deutlich gesteigert und die Markterwartungen übertroffen. Das Institut profitierte von einer geringeren Risikovorsorge und stabilen Kosten. Vor allem das Geschäft im Heimatmarkt und in Großbritannien legte zu.
Der Nettogewinn kletterte im zweiten Quartal um 39 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro. Analysten hatten für den Zeitraum per Ende Juni mit 1,35 Milliarden Euro gerechnet. Die Zinseinnahmen blieben stabil bei 7,37 Milliarden Euro. Das Zinsergebnis lag mit 7,37 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau, und übertraf damit die Analystenerwartung von 7,19 Milliarden.
Rund lief es vor allem in Großbritannien. Die dortige Tochter meldete für das erste Halbjahr einen Gewinnsprung von 59 Prozent auf 775 Millionen Euro. Die brasilianische Santander-Tochter, die intern mit der britischen um den Rang des Hauptgewinntreibers konkurriert, verdiente mit umgerechnet 758 Millionen Euro gut 18 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Einst konnte Santander mit den guten Geschäften in Brasilien die Entwicklung auf dem krisenerschütterten spanischen Markt ausgleichen, doch in den vergangenen Quartalen war das Wachstum in dem südamerikanischen Land verhalten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Wachstumsprognose für Brasilien vor wenigen Tagen auf 1,3 Prozent von 1,9 Prozent in diesem Jahr.
Die Zahlen zeigen einen Aufwärtstrend im Spanien-Geschäft. Das deckt sich mit den Quartalsergebnissen, die die heimischen Konkurrenten bereits vorgelegt haben.
Das Gewinnprofil des Konzerns werde sich in den kommenden drei Jahren ändern, schreibt Exane-BNP-Paribas-Analyst Santiago López Díaz in einer Studie. "Während in der jüngsten Vergangenheit das meiste Wachstum von außerhalb Spanien kam, wird Spanien nun der Wachstumstreiber sein."
Santanders Bank in Spanien ist die größte des Landes und wies im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von 513 Millionen Euro aus, in Plus von 79 Prozent. Die spanische Wirtschaft war im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent gewachsen und hatte damit die Prognose der Ökonomen übertroffen. Der IWF erwartet für Spanien ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent in diesem Jahr und damit etwa so viel wie in Brasilien.
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July 31, 2014 07:52 ET (11:52 GMT)
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