Von Hans-Joachim Koch
Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe in der Region Chicago hat sich im Juli massiv verschlechtert. Das Ausmaß des Rückgangs ist mit 10 Punkten so heftig wie zuletzt im Oktober 2008 mitten in der Finanzkrise. Der Index der Geschäftstätigkeit sackte auf saisonbereinigt 52,6 ab, das ist der niedrigste Stand seit Juni 2013. Im Vormonat lag er bei 62,6, im Mai hatte er mit 65,5 noch ein Siebenmonatshoch erreicht, wie der Verband der Einkaufsmanager in Chicago mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 63,0 prognostiziert. Allerdings signalisiert der Stand noch immer ein Wachstum, da er oberhalb von 50 liegt, ein Wert unter 50 deutet dagegen auf ein Schrumpfen des verarbeitenden Gewerbes in der Region hin.
Der stärkste Druck auf den Sammelindex kam von den Komponenten Produktion und Auftragseingang. Philip Uglow, Chefvolkswirt von MNI Indicators, die die Daten zusammenstellt, sagte, dass der kräftige Rückschlag nach einem starken zweiten Quartal die Frage nach der Nachhaltigkeit der Konjunkturerholung aufwerfe. Erster Eindruck von einigen der Befragten sei, dass es sich um eine temporäre Entwicklung handele. Doch erst mit den Daten für August lasse sich dies genauer sagen.
Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago wird von Beobachtern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, da er Rückschlüsse auf den landesweiten Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zulässt. Befragt werden 200 für den Einkauf verantwortliche Manager aus dem verarbeitenden Gewerbe der Region.
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July 31, 2014 10:15 ET (14:15 GMT)
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