Aktien der Unternehmen mit einem
bedeutenden Geschäftsanteil in Russland sind am Dienstag an der
deutschen Börse unter Druck geraten. In den wichtigsten Indizes
nennen Börsianer vor allem den Sportartikelhersteller Adidas
Zuletzt verlor der Rubel zum US-Dollar nochmal mehr als zehn
Prozent an Wert, nachdem die russische Währung bereits zum
Wochenauftakt mehr als elf Prozent zum amerikanischen "Greenback"
verloren hatte. Zum Euro verliert der Rubel am Dienstag 12 Prozent
nach über neun Prozent am Vortag. Die Turbulenzen in Russland machen
auch den Börsen zu schaffen: Der russische RTS-Interfax-Index
RUSSLANDGESCHÄFT ALS BELASTUNGSFAKTOR
Börsianer verkauften nun die Titel von Unternehmen mit einem umfangreicheren Russlandgeschäft wie Adidas aus dem Dax, hieß es am Markt. Die Aktie verlor zuletzt 2,88 Prozent auf 54,72 Euro. Die kurzfristigen Risiken bei dem Sportartikelhersteller stiegen wegen der Abwertung des Rubel deutlich an, hatte beispielsweise Analyst Christian Schwenkenbecher von Hauck & Aufhäuser in der Vorwoche betont. Mit der gleichen Argumentation hatte Analyst Julian Easthope von der britischen Investmentbank Barclays die Aktie bereits zu Monatsbeginn abgestuft.
Die Anteile an dem stark in Russland engagierten Handelskonzern
Metro
SCHARFE KURSZIELSENKUNGEN
Commerzbank-Analyst Jürgen Elfers nahm sein Kursziel für die Metro-Aktie von 30 auf 28 Euro zurück, blieb aber bei seiner Einstufung "Add". Seine reduzierte Schätzung für das operative Ergebnis (Ebit) im Geschäftsjahr 2014/15 sowie das niedrigere Kursziel reflektierten den Kollaps des russischen Rubel, betonte er. Metro-Chef Olaf Koch sei unterdessen zuversichtlich, dass der Handelskonzern Fahrt aufnehme und fundamental besser aufgestellt sei als in den vergangenen Jahren.
Analyst Igor Kim von Close Brothers Seydler nahm den Kollaps des Rubel zum Anlass die Papiere von Stada auf "Sell" abzustufen und das Kursziel von 33 auf 24 Euro zusammenzustreichen. Die Situation in Russland werde härter. Die angespannte Situation in dem Land sollte den Aktienkurs des Generikaherstellers belasten. Im Jahr 2013 habe Stada rund 20 Prozent seines Umsatzes in Russland gemacht und einen noch größeren Ergebnisanteil dort erwirtschaftet. Er habe angesichts der scharfen Abwertung seine Schätzungen für die Jahre 2014 und 2015 reduziert./fat/jha/
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AXC0161 2014-12-16/15:59