Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Wladimir Putin schiebt den DAX ins Plus
Wirtschaft im Euro-Raum stagniert
Bedeutungsvolle Aussagen von Wladimir Putin haben den DAX am Mittag ins Plus geschoben. So notierte das deutsche Börsenbarometer kurzzeitig bei 9.265 Punkten. Am frühen Nachmittag lag der Leitindex dann bei 9.216 Punkten mit 0,2 Prozent fester.
Russland werde alles in seiner Macht stehende tun, damit der Konflikt in der Ukraine so bald wie möglich beendet wird und das Blutvergießen aufhört, sagte der russische Präsident. Man wolle sich nicht von der Welt abgrenzen. "Wir müssen konsolidieren und mobilisieren, aber nicht für Krieg oder irgendeine Konfrontation, sondern für harte Arbeit im Namen Russlands", ergänzte er. Pikant ist dabei, dass Wladimir Putin dies alles ausgerechnet bei einem Besuch auf der im Frühjahr zu Russland eingegliederten ukrainischen Halbinsel Krim erklärte. In der Ost-Ukraine bekämpfen sich seit Monaten ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten. Der Westen wirft Russland vor, die Rebellen zu unterstützen und hat deswegen Wirtschaftssanktionen verhängt.
Zu Beginn des Handelstages war der DAX noch von enttäuschenden Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum ausgebremst worden. Dort hat die Wirtschaft nämlich im Frühjahr überraschend nur stagniert. Vor allem die Flaute in den drei größten Volkswirtschaften (Deutschland, Frankreich und Italien) sorgte dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im europäischen Währungsraum zwischen April und Juni auf dem Niveau des Vorquartals verharrte.
In Deutschland schrumpfte die Wirtschaft überraschend um 0,2 Prozent und damit erstmals überhaupt seit gut einem Jahr.
Dem weltweit größten Einzelhandelskonzern Wal-Mart machten auf dem Heimatmarkt schwache Konsumausgaben und ein intensiver Wettbewerb zu schaffen. Auf vergleichbarer Basis stagnierten dort die Umsätze. Das Unternehmen bekommt die Konkurrenz von Internet-Rivalen wie Amazon immer stärker zu spüren. Es war bereits das sechste Quartal ohne Wachstum in Folge. Unter anderem wegen größerer Investitionen ins Online-Geschäft schraubte das Management am Donnerstag die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr (per Ende Januar) zurück. Angestrebt werde jetzt nur noch ein Ergebnis aus dem fortlaufenden Geschäft zwischen 4,90 und 5,15 Dollar je Aktie, nachdem die erwartete Spanne bisher bei 5,10 bis 5,45 Dollar je Aktie lag. Begründet wurde dies außerdem mit höheren Kosten für die Gesundheitsvorsorge der Beschäftigten.
Dass sich der Einzelhandel in den USA in einer Flaute befindet, zeigten bereits gestern die offiziellen Zahlen aus dem Juli. Demnach verharrten die Umsätze auf dem Niveau des Vormonats und entwickelten sich damit so schwach wie seit Januar nicht mehr. Analysten hatten ein Plus von 0,2 Prozent vorhergesagt. Der Einzelhandel in den USA hat einen Anteil von rund dreißig Prozent am privaten Konsum. Dieser steht wiederum für rund siebzig Prozent der gesamten US-Wirtschaftsleistung und gilt als zuverlässiges Stimmungsbarometer für die gesamte Konjunktur.
Euwax Sentiment
Der Euwax-Sentiment-Index pendelte am frühen Nachmittag im Bereich der Nulllinie. Ein klarer Trend war beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX in dieser Phase also nicht zu erkennen.
Trends im Handel
Der Bund-Future erreichte heute mit 150,16 Prozentpunkten ein neues Allzeithoch. Einige Anleger kauften nun allerdings antizyklisch Knock-out-Puts auf das Rentenbarometer
Die Anleger haben heute auch wieder die Zwischenbilanzen zahlreicher Unternehmen im Blick.
Zu den schwächsten Werten im DAX gehört die RWE-Aktie mit einem Abschlag von 2,7 Prozent auf 28,51 Euro. Der operative Gewinn war hier im ersten Halbjahr um rund ein Drittel zurückgegangen.
Auf der Gewinnerseite stehen dagegen die Papiere von ThyssenKrupp. Sie verteuerten sich zeitweise um bis zu 2,2 Prozent, nachdem der Stahlkonzern nach der größten Krise der eigenen Unternehmensgeschichte den Gewinnkurs wieder gefunden hat. Dabei wurde auch die eigene Jahresprognose angehoben.
United Internet hat dank neuer Mobilfunk- und DSL-Kunden im ersten Halbjahr mehr verdient. Die Aktie setzte sich deshalb mit einem Plus von 6,1 Prozent an die Spitze des TecDAX.
Nach Empfehlungen verschiedener Börsenbriefe waren heute verstärkt Knock-out-Puts auf den MDAX und den NASDAQ 100 gesucht.
Darüber hinaus kam es am Nachmittag wiederum zu einer höheren Nachfrage nach Call-Optionsscheinen auf Wire Card.
Auch Calls auf die Deutsche Bank waren erneut auf der Kaufseite zu finden.
Börse Stuttgart TV
Zuerst das Verlagshaus Hachette und der Medienkonzern Time Warner Und nun legt sich Amazon offenbar auch mit Disney an. Mit seiner schroffen Verhandlungstaktik vergrault Amazon derzeit seine Zulieferer. Was ist der Hintergrund? Roland Hirschmüller von der Baader Bank sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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AXC0245 2014-08-14/16:09